In Bamberg entsteht derzeit mit dem Lagarde Quartier ein großes innerstädtisches Infrastrukturprojekt. Auf 22,5 Hektar Fläche werden mitten in der Stadt rund 1.200 neue Wohnungen gebaut. Das gesamte Projekt wird mit einem klimafreundlichen Energieversorgungskonzept ausgestattet. Denn um die Wohnungen im Lagarde Quartier umweltfreundlich und nachhaltig zu versorgen, gewinnen die Stadtwerke Bamberg rund 70 Prozent der benötigten Wärmeenergie aus erneuerbaren Ressourcen direkt auf dem Gelände oder in unmittelbarer Nähe.
Wärme aus dem Abwasser nutzen
Eine zentrale Rolle spielen dabei Hochleistungswärmepumpen, die der Hersteller Alpha Innotec liefert. Dabei wird die Bereitung von warmem Brauchwasser von der Heizwärme getrennt. Als Wärmequelle nutzen die Wärmepumpen ein kaltes Nahwärmenetz. Dieses wird von der Restwärme aus einem nahegelegenen Abwasserkanal versorgt. Die Wärme wird dazu über Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren und einem Abwasserwärmetauscher an das Nahwärmenetz übergeben.
Solaranlagen liefern den Strom
Außerdem werden auf den neuen Gebäude Photovoltaikanlagen errichtet. Insgesamt etwa 14.000 Quadratmeter Modulfläche installieren die Stadtwerke Bamberg auf den Dächern der Neubauten und auf dem Dach der Energiezentrale. Sie liefern im Endausbau jährlich etwa 2.950 Megawattstunden Strom, von denen ein großer Teil in den Betrieb der Wärmepumpen fließt.
70 Wärmepumpen geplant
Inzwischen sind schon 50 der Wärmepumpen installiert und die ersten Wohnungen werden bald bezugsfertig. Insgesamt werden am Ende des ersten Bauabschnitts Lagarde West 70 Wärmepumpen mit einer gesamten Wärmeleistung von über drei Megawatt den größten Teil des Wärmebedarfs im Quartier decken. Denn sie sollen jährlich rund 8.500 Megawattstunden Wärmeenergie für die Beheizung der Neubauten und die Warmwasserbereitung im Quartier bereitstellen. (su)