Wenn es stimmt, was viele Kinder glauben, lebt der Weihnachtsmann auf Grönland. Er betreibt in Uummannaq sein Weihnachtspostamt. Was aber stimmt: Solarstrom rechnet sich dort über das Jahr.
Auf Grönland, der größten Insel der Welt, herrschen Temperaturen bis minus 40 Grad im Winter. Das Unternehmen Solarworld lieferte in den letzten Jahren mehr als ein halbes Megawatt Solarmodule auf die eisbedeckte Insel. Der einzige Solar-Installateur der Insel ist Jesper Christensen von der Firma LED Solar Greenland. Er verbaut die Module, deren Strom direkt von den einzelnen Verbrauchern genutzt wird.
Aufgrund der weltweit niedrigsten Bevölkerungsdichte und der schieren Größe der Insel zieht sich die Verbreitung der Anlagen über mehrere hundert Quadratkilometer. Jesper Christensen erklärt: „Trotz des arktischen Winters mit wenigen Sonnenstunden am Tag, rechnet sich Photovoltaik über das ganze Jahr gesehen.“ Die verbauten Module von Solarworld liefern demnach auch bei schwachen Lichtverhältnissen einen Ertrag. Photovoltaik in Grönland stellt nicht nur eine saubere und günstige Energieversorgung dar, sondern ersetzt auch die Verstromung von Diesel, der in der kalten Jahreszeit nicht auf die Insel transportiert werden kann.
Neben den extremen Temperaturen herrschen auf der Insel starke Polarwinde. Für Solarmodule ist das kritisch. Die Solarworld-Module werden nicht nur in der Klimakammer getestet, sondern halten durch stabile Aluminiumrahmen und in einem Spezialverfahren hergestelltem Sicherheitsglas hohen Windbelastungen stand. Bei einem der Projekte machte Installateur Christensen aus der Windbelastung eine Tugend: Er installierte eine Hybridanlage aus Solar und Windturbine. (nhp)