Wann ist eine Photovoltaikanlage am wirtschaftlichsten? In einer Kurzstudie errechnen Forscher der HTW Berlin, dass Hausdachanlagen mit zehn Kilowatt Leitung zwischen 2,8 und 4,7 Prozent Rendite erzielen können. Der Einbau eines Smart Meters würde diese erheblich reduzieren.
Die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme HTW Berlin hat eine sinnvolle Dimensionierung für eine Photovoltaikanlage für Prosumer im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW berechnet. Demnach reduzierten sich die Investitionskosten von Photovoltaikanlagen mit steigender Leistung pro Kilowatt installierter Leistung deutlich.
Gute Renditen immer noch möglich
Die Forscher zeigten an drei exemplarischen Haushalten, dass die Auslegung auf den Eigenverbrauch nicht mit der wirtschaftlichen Optimierung gleichzusetzen ist. Eine Simulation zeigt demnach, dass die größten Einsparungen mit den größten installierten Leistungen erzielt werden. Insbesondere für die Rentabilität kleinerer Solaranlagen unter fünf Kilowatt Leistung seien niedrige Betriebskosten von hoher Bedeutung, weil sich die Kosten auf einen geringen Solarertrag verteilen.
Die Belastung des Eigenverbrauchs mit anteiliger EEG-Umlage bei Anlagen mit einer Leistung größer als zehn Kilowatt wirkt sich geringer, als gemeinhin angenommen, auf die Wirtschaftlichkeit aus. Bereits mit einer geringen zusätzlichen Leistung werde die Belastung kompensiert. Für verschiedene Stromverbräuche im Haushalt werden in einem Referenzszenario bei Zehn-Kilowatt-Anlagen Renditen zwischen 2,8 und 4,7 Prozent erzielt. „Der Kauf einer PV-Anlage stellt somit weiterhin eine attraktive Investition dar“, resümieren die HTW-Forscher.
Smart Meter erhöhen die Kosten für Betreiber
Batteriespeicher verschlechtern das gute wirtschaftliche Ergebnis der Photovoltaikanlage. „Lediglich in der Kombination eines kleinen Speichers mit einer großen Solarstromanlage lässt sich überhaupt eine schwach positive Rendite erzielen“, sagen die HTWler. Für den Klimaschutz bietet die Installation größerer Solarstromanlagen Vorteile, da die vorhandenen Dachflächen besser genutzt werden. Die Kurzstudie belegt, dass Prosumer einen aktiven Beitrag zur Energiewende, zum Klimaschutz und zur Dekarbonisierung leisten können. Allerdings würde die Pflicht zum Einbau eines Smart Meter die Wirtschaftlichkeit deutlich schmälern, ohne für die Betreiber einen Nutzen zu bieten, monieren die Wissenschaftler um Professor Volker Quaschning. (nhp)
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