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Neuer Blog: Mister Murray ist pleite

Der größte Kohlekonzern in den USA sucht Schutz vor seinen Gläubigern. Hoffnungen, Präsident Trump könnte die Kohle retten, lösten sich in Rauch auf. Innerhalb von einem Jahr ist Murray Energy Corp. die achte Kohlefirma, die Insolvenz anmelden musste.

Mister Robert Murray ist Mister Coal of America, und als solcher einer der Bosse, die Präsident Donald Trump stützen. Doch seine Hoffnungen, das Weiße Haus würde die angeschlagene Kohlewirtschaft retten, erfüllten sich nicht.

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, ist der größte Anbieter von Kohle in den USA ins Schlingern geraten. Dass Trump nicht eingriff, hat einen einfachen Grund: Niemand, auch nicht der Präsident der USA, kann gegen die Spielregeln der Ökonomie agieren.

40 Prozent aller Kohlemeiler dicht

Seit 2008 wurden in den USA 40 Prozent aller Kohlekraftwerke geschlossen, beklagt Murray. In seinen mehr als 60 Jahren im Kohlebergbau habe er noch nie eine vergleichbare Zerstörung einer Industrie erlebt, bekennt er in einem Statement auf der Website seines Unternehmens. Nun stehen 7.000 Bergleute vor dem Aus. Vor einem Aus, das überhaupt nicht überraschend kam.

Murray hatte seine Firma Murray Energy vor mehr als 30 Jahren gegründet und sich im Laufe der Zeit Gruben und Kraftwerke eingekauft. Derzeit betreibt Murray Energy 17 Minen in Alabama, Illinois, Kentucky, Ohio, Utah und West Virginia, dazu eine Beteiligung in Kolumbien. Jedes Jahr produzieren der Konzern und seine Tochtergesellschaften rund 76 Millionen Tonnen des schwarzen Minerals. Die Lagerbestände summieren sich auf drei Milliarden Tonnen.

Nur noch ein Fünftel Kohlestrom

Vor einem Jahrzehnt lieferten die Kohlekraftwerke in den Staaten knapp die Hälfte des Stroms. 2018 waren es nur noch 28 Prozent. 2020 dürften nur noch 22 Prozent Kohlestrom in den US-amerikanischen Netzen unterwegs sein.

Die erneuerbaren Energien übernehmen das Geschäft, auch in den USA, flankiert von Gaskraftwerken. Das Erdgas, mittlerweile einer größten Emittenten von Methan, stammt aus Fracking.

Die größten Gläubiger von Murray Energy sind Finanzinvestoren, sprich: Geldverleiher. Sie könnten das Unternehmen nun gänzlich kaufen und fortführen, wie das Wall Street Journal spekuliert. Fragt sich allerdings, warum. Denn mit Kohle ist kein Pappenstiel mehr zu gewinnen, sie scheidet mittelfristig als Stromerzeuger aus.

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