Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
AKTUELLE MELDUNGEN

Photovoltaikmarkt schwächelt weiter

Im Juli dieses Jahres registrierte die Bundesnetzagentur fast 75,2 Megawatt neu installierter Photovoltaikleistung. Darunter sind aber auch nachgemeldete Anlagen aus den vergangenen Monaten und Jahren. Die real im Juli zugebaute Leistung beträgt 48,5 Megawatt.

Der Photovoltaikmarkt in Deutschland hat sich im Juli dieses Jahres erholt, bleibt aber trotzdem noch auf niedrigem Niveau. Bei der Bundesnetzagentur wurden in diesem Monat 5.230 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 75,186 Megawatt neu gemeldet. Allerdings sind darunter 1.535 nachgemeldete Anlagen mit einer Gesamtleistung von nahezu 26,7 Megawatt. Damit sinkt die im Juli real installierte Leistung nach dem derzeitigen Meldestand auf gut 48,5 Megawatt. Real haben die die Installateure in Deutschland im Juli nur sechs Megawatt Solarstormleistung mehr aufgebaut als noch einen Monat zuvor. Der Juli ist so der zweitschlechteste Monat in diesem Jahr.

Immer wieder tauchen alte Anlagen auf

Ein großer Teil der Nachmeldungen stammt noch aus den Jahren vor 2015. Dies betrifft immerhin 196 Generatoren mit einer Leitung von gut 5,1 Megawatt. Die restlichen Nachmeldungen stammen aus den vergangenen Monaten. So meldeten fast 950 Anlagenbetreiber ihre Generatoren erst im Juli an, obwohl die Anlagen beiretis im Juni dieses Jahres ans Netz gegangen sind. Die Leistung dieser Anlagen beträgt fast 16,3 Megawatt. Aber auch Anlagen, die zwischen Januar und Mai in Betrieb gegangen sind, aber bisher bei der Bundesnetzagentur noch nicht angemeldet wurden, tauchen in der Statistik des Monats Juli auf. Dazu kommen noch große Freiflächenanlagen, die im Anlagenregister eingetragen werden. Die Leistung dieser Anlagen betrug im Juli 84,594 Megawatt. Damit steigt der offizielle Zubau, den die Bundesnetzagentur für die Berechnung der Degression nimmt, auf immerhin 159,780 Megawatt.

Melderegister ist nur Anhaltspunkt

Aus diesen Daten wird klar: Das Melderegister der Bundesnetzagentur bleibt nur ein Anhaltspunkt für die tatsächlich installierte Leistung. Denn geht man davon aus, dass im Juni abzüglich der Nachmeldungen aus den Vormonaten nur 42,7 Megawatt bei der Bundesnetzagentur gemeldet wurden, so muss man jetzt die im Juli nachgemeldetete Leistung von 16,3 Megawatt dazu rechnen. Damit liegt der reale Zubau im Juni bei 59 Megawatt. Diese Leistung wird sich im Laufe des Jahres noch leicht erhöhen, da immer wieder Anlagen nachgemeldet werden. Eine ähnliche Dynamik wird es im Juli geben. Denn voraussichtlich tauchen in den kommenden Monaten immer wieder Anlagen im Melderegister auf, die im Juli gebaut wurden.

Die Bundesnetzagentur nimmt die in den jeweiligen Monaten gemeldeten Anlagen und die im Anlagenregister verzeichneten Solarparks für die Berechnung der Absenkung der Einspeisevergütung. Denn sonst müsste sie rückwirkend jeweils die Einspeisevergütung für die vergangenen Jahre neu berechnen, was wiederum Auswirkungen auf den Zahlungsfluss der Betreiber hätte, die bereits seit Jahren oder Monaten eine Einspeisevergütung bekommen. Zudem hat die Bundesnetzagentur schon angekündigt, das derzeitige Melderegister zu einem tatsächlichen Anlagenregister auszubauen. Dann werden auch Anlagen verzeichnet, die außer Betrieb gegangen sind. Dies wird aber noch einige Monate dauern.

Markt leidet unter politischen Restriktionen

Trotzdem zeigen die Zahlen, dass der Photovoltaikmarkt in Deutschland unter den politischen Restriktionen leidet. Angesichts der Zubauzahlen wird der von der Bundesregierung anvisierte Korridor von 2,4 bis 2,6 Gigawatt wahrscheinlich wie im vergangenen Jahr nur die Hälfte dieser Leistung erreichen. Denn bisher sind bei der Bundesnetzagentur für dieses Jahr Datenmeldungen von 603,6 Megawatt eingegangen. Auf der Basis dieser Meldedaten berechnet die Bundesregierung den Zubau. Auch die noch für dieses Jahr erwartete Inbetriebnahme einiger Anlagen aus der ersten Ausschreibungsrunde wird das Bild kaum drastisch verändern. Denn im Vergleich zu den bisherigen Monaten werden kaum noch Solarparks gebaut. Schließlich endet die Übergangsfrist, zu der solche Freiflächenanlagen gebaut werden dürfen und nach dem EEG-Tarif vergütet werden, zum 1. September. Der Zubau von kleinen Dachanlagen wird diese Leistung aus den großen Solarparks kaum ausgleichen. (Sven Ullrich)