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PV Austria: Eigenverbrauch stärker berücksichtigen

Der Eigenverbrauch von Solarstrom ist auch in Österreich der Weg zur Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage. Doch bisher wird er weder bei der Verteilung noch bei der Vergabe der Fördermittel berücksichtigt. Dies sollte sich ändern. PV Austria plädiert für die Bevorzugung von Eigenverbrauchsanlagen bei der Förderung.

Die österreichische Photovoltaikbranche fordert die stärkere Berücksichtigung des Eigenverbrauchs bei der Förderung von Solaranlagen. Dies sollte nicht nur für die Verteilung der Fördermittel gelten, sondern vor allem für die Verteilung dieser Mittel unter den Investoren. Das gilt vor allem mit Blick auf die Tatsache, dass die gesamten Fördermittel des Klima- und Energiefonds, die im Januar eines jeden Jahres vergeben werden, innerhalb kürzester Zeit ausgebucht sind. Dabei gilt das Prinzip des sogenannten Windhundrennens: Wer die Förderung zuerst beantragt, bekommt sie auch, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. „Hier wäre es möglich, diejenigen mit einem höheren Eigenverbrauch gegenüber denjenigen, die eine höhere Netzeinspeisung haben, zu bevorzugen und dabei auch die Speicher mit zu berücksichtigen“, erklärt Hans Kronberger, Präsident von PV Austria, auf dem diesjährigen Photovoltaikkongress. „Dadurch können wir diese Eigenverbrauchsidee – auch zur Entlastung der Netze – forcieren. Das ist auch für das Gewerbe wichtig. Eigenverbrauch muss dabei als alles definiert werden, was nicht ans Netz geliefert wird. Hier werden sicherlich auch zusätzliche Impulse gesetzt, die für die Entwicklung der PV wichtig sind.“

Umstieg auf Investitionsförderung belebt den Markt

Der Eigenverbrauch muss auch bei der Verteilung der Fördermittel stärker berücksichtigt werden. „Denn die Parameter haben sich geändert“, sagt Hans Kronberger. „Früher war es wirtschaftlich, den gesamten Strom für eine Vergütung von 27 Cent pro Kilowattstunde ins Netz einzuspeisen und ihn für 20 Cent pro Kilowattstunde vom Versorger zurückzukaufen. Doch heute mit einer Einspeisevergütung von 7,91 Cent pro Kilowattstunde ist das nicht mehr sinnvoll.“ Inzwischen sind die Anlagen vor allem mit einem hohen Eigenverbrauch wirtschaftlich. Doch die Fördermittel werden immer noch auf die Leistung hin vergeben und nicht auf die tatsächlich eingespeiste Strommenge. Dies muss sich ändern, denn bisher gehen der Photovoltaikbranche jedes Jahr Millionen an Fördermitteln verloren, Tendenz steigend, denn der Eigenverbrauchsanteil nimmt weiter zu.

„Unser oberstes Ziel ist die Marktfähigkeit“

Deshalb fordert der Branchenverband den Umstieg auf eine reine Investitionsförderung. Die Mittel, die jedes Jahr für die Einspeisevergütung ausgegeben werden, könnten als Einmalvergütung ausgeschüttet werden. Damit würden mit der gleichen Fördersumme mehr Anlagen gebaut und der Markt angekurbelt. Dadurch sinken die Preise schneller und innerhalb von wenigen Jahren braucht die Photovoltaik keine Förderung mehr. „Unser oberstes Ziel ist die Marktfähigkeit“, begründet Hans Kronberger den Vorschlag eines Umstiegs auf die Investitionsförderung. Zusammen mit der Berücksichtigung des Eigenverbrauchs bei der Vergabe der Fördermittel und der Zulassung des Eigenverbrauchs in Mehrfamilienhäusern und im Gewerbe würde die Photovoltaik ihre Vorteile im Gesamtenergiesystem besser ausspielen können.

Eigenverbrauchsgrenze abschaffen

Mit Blick auf die Zulassung von Mieterstromprojekten im Wohnungsbau und im Gewerbe wäre auch die Möglichkeit des steuerfreien Eigenverbrauchs von 25.000 Kilowattstunden ein Weg, der zu einem schnelleren Ausbau der Photovoltaik führen würde. Zudem müsste auf die starre Kontingentierung der Stromengen bei Mieterstromprojekten verzichtet werden. Statt dessen müsste es möglich sein, den Solarstrom vom Gebäudedach ohne Einschränkungen und flexibel selbst zu verbrauchen. Das Bundeswirtschaftsministerium begründet dies starre Regelung damit, dass so die Abrechnung des verbrauchten Solarstroms einfacher sei. Doch Hans Kronberger will diesbezüglich noch einmal in die Verhandlungengehen. „Wir werden dafür kämpfen, dass aus dem ersten Entwurf eine brauchbare kleine Ökostromnovelle wird“, betont er. Die Brnache hofft auf ein Inkrafttreten dieser kleine Novelle noch bis Ende März dieses Jahres. Danach sollten gleich die Verhandlungen über eine große Ökostromnovelle beginnen. (Sven Ullrich)