Zahlreiche Energieversorger und andere Akteure der Energiewirtschaft bündeln ihren Protest nun in der Initiative #wirspielennichtmit. „Der Deal macht aus Konkurrenten Komplizen, deren Marktmacht die Anbietervielfalt und Bürgernähe im Energiemarkt bedroht“, heißt es von den beteiligten Akteuren. Zu den ersten Mitgliedern der Initiative gehören unter anderem die Energieversorger Bürgerwerke, Eins Energie in Sachsen, EWS Schönau, Greenpeace Energy, Naturstrom und Polarstern sowie der Bund der Energieverbraucher und weitere.
Die Elefantenhochzeit von RWE und Eon
In einer der größten Transaktionen der deutschen Wirtschaftsgeschichte hatten Eon und RWE die damalige RWE-Tochter Innogy zerschlagen und Geschäftsaktivitäten so untereinander getauscht, dass die Konzerne nicht mehr im Wettbewerb zueinanderstehen. Eon hat das Endkundengeschäft und den Netzbetrieb von Innogy übernommen, RWE behielt das Erzeugungsgeschäft von Innogy und erhielt zusätzlich die Erzeugungs-Assets von Eon sowie eine Beteiligung am früheren Konkurrenten. Diese liegt aktuell bei 15 Prozent. Damit sind RWE in der Stromerzeugung und im Stromgroßhandel und Eon im Netzbetrieb und der Kundenbelieferung die marktbeherrschenden Akteure geworden.
Das Verfahren ist intransparent
Die Mitglieder der Initiative #wirspielennichtmit kritisieren nicht nur den Deal mit seinen potenziellen Auswirkungen auf den Wettbewerb, sondern auch die Art seines Zustandekommens: aufgeteilt in drei Einzelverfahren, die unabhängig voneinander bei der EU-Kommission und beim Bundeskartellamt verhandelt wurden. „Das Verfahren ist intransparent und wird selbst jetzt noch durch die EU-Kommission verschleppt“, bemängelt das Bündnis. (nhp)
Weitere aktuelle News:
Umfrage: Zwei Drittel für mehr Solaranlagen auf Dächern