Beispiel 1: Der Solarpark Küps liegt direkt an der Bahnstrecke Lichtenfels–Kronach und produziert jährlich etwa 3.605 Megawattstunden Solarstrom, der für die Versorgung von über 900 regionalen Haushalten ausreicht. Baubeginn des Solarparks war Mitte April, der Anschluss an das öffentliche Stromnetz erfolgte Ende Juli.
Durch die Nähe eines bestehenden Netzverknüpfungspunktes wird der Solarstrom zu sehr günstigen Kosten erzeugt und direkt ins Versorgungsnetz des Bayernwerks eingespeist. Von den Einnahmen, die der Solarpark über die staatlich garantierte Vergütung erwirtschaftet, profitieren die Bürgerinnen und Bürger des Marktes Küps und der umliegenden Gemeinden.
Raiffeisenbank übernahm Vermarktung
Die Raiffeisenbank Küps-Mitwitz-Stockheim, in deren Auftrag IBC Solar den Solarpark gebaut hat, bot den Einwohnern eine Beteiligung in Form einer Solaranleihe an. „Wir sind überwältigt von der hohen Resonanz auf unsere Anleihe“, resümiert Hans Ulrich Fuchs, einer der Vorstände der Raiffeisenbank. „Innerhalb von wenigen Wochen waren alle Anteile gezeichnet. Mit einer festen Laufzeit von zehn Jahren erzielen die Anleger eine attraktive Rendite mit Kapitalmarktgarantie.“
Das Kilowatt für 800 Euro
Andy Schindhelm, ebenfalls Vorstand der Raiffeisenbank, fügt hinzu: „Über unsere Solaranleihe investieren die Einwohner in ein regionales, nachhaltiges Projekt und beteiligen sich aktiv an der Energiewende und am Klimaschutz.“
Udo Möhrstedt, Chef von IBC Solar, kommentiert: „Im Jahr 1990 hat das Kilowatt Photovoltaik noch 32.000 Deutsche Mark gekostet. In Küps haben wir das Kilowatt für rund 800 Euro errichtet.“
Projektleiter Oliver Partheymüller von IBC hatte die rund sechs Hektar große Fläche beim Jogging entdeckt. Der Gemeinderat von Markt Küps ließ sich von der Idee begeistern. „Für uns war ausschlaggebend, dass sich die Bürger an dem Projekt beteiligen konnten“, sagt Bernd Rebhan, Bürgermeister von Markt Küps. Die Zustimmung sei über alle Fraktionen im Gemeinderat hinweg erfolgt.
Die Module stammen von Trina Solar, die Stringwechselrichter (je 60 Kilowatt) von Sungrow. Die technische Betriebsführung des Solargenerators wird von IBC Solar übernommen. Tägliches Monitoring, reguläre Wartungsarbeiten und zeitnahes Störungsmanagement erhalten die Leistungsfähigkeit und sichern die Energieerträge.
Das Projekt wurde in einer bundesweiten Ausschreibung für Solarparks auf sogenannten „110 Meter Randstreifen entlang von Schienenwegen“ errichtet.
Sonnenstrom ergänzt Windstrom
Beispiel 2: Nur einen Steinwurf vom 2015 in Betrieb genommenen Bürgerwindpark Ramsthal hat die Naturstrom AG auf einem ehemaligen Deponiegelände eine Freiflächenanlage errichtet. Sie speist ihren Strom über denselben Netzanschluss wie die Windgeneratoren ins Netz. „Die neue Photovoltaikanlage ergänzt den benachbarten Windpark optimal“, berichtet Thomas E. Banning, der Vorstandsvorsitzende von Naturstrom. „Wind- und Solarenergie sind eine perfekte Kombination. Gute Sonneneinstrahlung haben wir zumeist dann, wenn der Wind nicht gut weht – und umgekehrt.“
Kombikraftwerk für 5.000 Haushalte
Seit gut zwei Jahren betreibt Naturstrom mit einer Beteiligungsgesellschaft bereits drei Windräder in der fränkischen Gemeinde mit einer Nennleistung von 7,5 Megawatt. „Nun haben wir eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 750 Kilowatt ergänzt.“
Die Nähe von Photovoltaikanlage und Windpark ermöglicht es, die Ströme über den gleichen Netzzugang einzuspeisen. Die beiden Anlagen bilden somit ein kleines Kombikraftwerk. Gemeinsam erzeugen der Windpark und die Photovoltaikanlage genügend Strom für knapp 5.000 durchschnittliche Drei-Personen-Haushalte.
Errichtet wurde die neue Solaranlage auf dem Gelände einer ehemaligen Mülldeponie, für das die Gemeinde Ramsthal eine sinnvolle und nachhaltige Nachnutzung suchte. Naturstrom unterbreitete den Gemeindevertretern den Vorschlag, das Gelände für die Erzeugung sauberer Sonnenenergie zu nutzen. Dieses Konzept fand breite Zustimmung.
Nach der Rekultivierung der ehemaligen Deponiefläche installierte Naturstrom im Juni die ersten Solarmodule. Bereits im Herbst wurden die Arbeiten abgeschlossen, der Netzanschluss dauerte etwas länger. Nun speist die Anlage sauberen Sonnenstrom ins Stromnetz.
Raus aus der Nische!
Eine Erweiterung der Anlage um 265 Kilowatt ist für das kommende Jahr geplant. „Kleinere Freiflächenanlagen mit einer Leistung von weniger als 750 Kilowatt müssen nicht erst ins aufwendige Ausschreibungsverfahren“, erläutert Thomas Banning. „Die Grenze von 750 Kilowatt ist willkürlich und zu niedrig.“
Der Gesetzgeber müsse sie dringend erhöhen, um Bürgerenergiegesellschaften und kleine Stadtwerke, für welche die Ausschreibungen einen nicht beherrschbaren Zusatzaufwand bedeuten, nicht vollends in die Nische zu drängen.
Größte Anlage in Österreich
Das funktioniert nicht nur in Deutschland, siehe Beispiel 3: Auch in Österreich kommen die großen Generatoren langsam wieder – als Bürgerenergieprojekte von unten.
Passend zum Anlass strahlte die Sonne, als Ende September das größte Sonnenkraftwerk des Alpenlandes in Betrieb genommen wurde – in der Marktgemeinde Wies in der Steiermark.
In Vertretung von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landwirtschaftsminister Andrä Ruprechter war der Abgeordnete Werner Amon vor Ort: „In der Tat gibt es kaum ein besseres Beispiel für ökosoziale Marktwirtschaft als diese Photovoltaikanlage im Eco-Park Wernersdorf“, gratulierte er den Betreibern und der Gemeinde.
Der Eco-Park Wernersdorf entstand mit Beteiligung der Bürger, die Anteile in Form von Paneelen erwerben konnten. Das Sonnenkraftwerk besteht aus mehr als 12.000 Solarmodulen. Sie wurden direkt im Werk Eco-Park von der Firma Kioto Solar produziert. Die Paneele konnten die Bürger zum Stückpreis von 500 Euro kaufen. Die Bürger sind somit Miteigentümer des Kraftwerks und leasen ihre Paneele an den Kraftwerksbetreiber „Mein Kraftwerk“. Dafür erhalten sie dank eines staatlich garantierten Stromabnahmetarifs eine jährliche Vergütung.
Das Sonnenkraftwerk erbringt eine Spitzenleistung von über 3,2 Megawatt und erzeugt rund 3.500 Megawattstunden Strom pro Jahr. Dies entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von mehr als 1.000 Haushalten.
Stefan Gallmann von Phoenix Contact Electronics
Nicht durch vermeintliche Probleme entmutigen lassen!
Als die photovoltaik vor zehn Jahren erstmals veröffentlicht wurde, entwickelte Phoenix Contact bereits kundenspezifische Schaltschranklösungen für den Überspannungsschutz von Photovoltaikanlagen. Der Markt forderte schon damals eine hohe Qualität und Sicherheit bis 1.000 Volt. Diesem Wunsch sind wir mit unseren Photovoltaiksets für Aufdach- und große Freifeldanlagen nachgekommen.
Der Anspruch an die Qualität und Standardisierung setzte sich in der Anschluss- und Verbindungstechnik fort. Daher konzipierte Phoenix Contact vor etwa zehn Jahren gemeinsam mit dem Wechselrichterhersteller SMA den Schnellanschlussstecker Sunclix für eine dauerhafte und sichere Feldverkabelung ohne Spezialwerkzeug.
Solarparks in der ersten Dekade
In der ersten Dekade der 2000er-Jahre wurden weltweit immer größere Solarparks installiert. Wir haben seinerzeit erkannt, dass die Überwachung der Anlagen eine stetig wichtigere Rolle spielen wird. Damit diese wirtschaftlich arbeiten, müssen möglichst hohe Energieerträge aus dem solaren Strom erzielt werden. Deshalb begann das Unternehmen mit der Entwicklung branchenspezifischer Produkte und Lösungen wie dem Stringüberwachungssystem Solarcheck auf Basis von Hall-Sensoren.
Aufgrund der technologischen Breite des Produktportfolios gab es bei Phoenix Contact bislang keine wirtschaftlichen Einbrüche im Photovoltaikbereich. Sinkende Systemkosten haben vielmehr zu einer breiteren Akzeptanz der Photovoltaik und ihrer internationalen Verbreitung geführt. Dieser Trend wirkt sich für uns als global agierendes Unternehmen positiv aus.
Politische Regulation
Der steigende Anteil an erneuerbaren Energien in den Stromnetzen hat dafür gesorgt, dass die Einspeisung des Stroms politisch reguliert wurde. Erneuerbare-Energie-Anlagen müssen sich bei Bedarf vom Netzbetreiber regeln lassen. Hier spielen wir die Vorteile unserer modularen Steuerungsplattform aus und stellen den Netzbetreibern eine spezifische EZA-Regelung zur Verfügung.
Das positive Feedback unserer Kunden und die hohe Akzeptanz unserer Produkte am Markt bestätigen uns in unserer täglichen Arbeit. Zudem hat Phoenix Contact gemeinsam mit Anwendern zahlreiche neue Lösungen für die Photovoltaikbranche erarbeitet.
Digitalisierung gewinnt an Bedeutung
In den kommenden zehn Jahren wird die zunehmende Digitalisierung auch die Photovoltaik immer stärker beeinflussen. Den Trend zu intelligenten Stromnetzen, Big Data und Industrie 4.0 begleiten wir daher mit unseren Lösungen wie der offenen Steuerungsplattform PLC next Technology und der Proficloud. Die Speicherung von solarem Strom hat bereits an Bedeutung gewonnen und wird in Zukunft noch wichtiger werden – insbesondere für die Bereitstellung von Primärregelleistung zur Stabilisierung der Stromnetze.
Bei der Elektrifizierung des Verkehrs sowie ländlicher Gebiete kommt der Photovoltaik ebenfalls eine große Bedeutung zu. Nur wenn die Sektoren Elektrizität, Wärme und Verkehr ganzheitlich betrachtet werden, kann die Energiewende gelingen. Phoenix Contact wird die Entwicklungen zur erfolgreichen Sektorkopplung maßgeblich unterstützen.
Als Innovationstreiber waren und sind wir mit Ausdauer und Beharrlichkeit sowie einem engen Kundendialog erfolgreich. Lassen Sie sich also nicht von vermeintlichen Problemen entmutigen, sondern schöpfen Sie daraus Energie für neue Aktivitäten! In diesem Sinne wünscht Phoenix Contact der photovoltaik viele weitere Erfolgserlebnisse.
Stefan Gallmann leitet das Global Industry Management Power Generation bei Phoenix Contact Electronics in Bad Pyrmont.
Leonhard Fromm von der Agentur Die Medienberater
Bewahrung der Schöpfung als Geschäftsmodell
Die Robert Bürkle GmbH aus Freudenstadt, Weltmarktführer im Parkettanlagenbau, hatte 2007 den Einstieg in die Photovoltaik geschafft. Siebenlagig konnte der Ypsator die Solarmodule laminieren, während herkömmliche Verfahren ein- bis dreilagig arbeiteten. Als Kommunikationsberater im Maschinenbau bekam ich das Mandat und musste mich in den Medienmarkt der Photovoltaik einarbeiten, in dem Bürkle und ich Neulinge waren.
Binnen eines Jahres aber hatten wir dank der technologischen Kompetenz meines Kunden und meiner handwerklichen auch in diesem Markt die Führerschaft erreicht. Dank dieses Renommees bekam ich bald weitere Kunden aus diesem Markt, die projektierten, installierten oder sonstige Dienstleistungen rund um die Photovoltaik erbrachten.
Damals herrschte Goldfieber
Es herrschte Goldgräberstimmung, meine 2001 gegründete Agentur wuchs von zwei auf fünf Journalisten und fast wöchentlich lernte ich neue physikalische Details, Verfahren und Vertriebsmodelle kennen. Doch mit sinkender staatlicher Förderung wuchs der Druck in der Branche, auf den meine Kunden mit unterschiedlichen Strategien reagierten: Internationalisierung war die eine, Fokussierung auf gewerbliche Kunden die andere Alternative.
2012/13 setzte eine Phase ein, in der mir fast monatlich Kunden die Zusammenarbeit aufkündigten, ihre Budgets halbierten oder aussetzten. Zwei gingen bald darauf insolvent, andere flüchteten in andere Märkte. In dieser Zeit hatte ich Existenzängste und musste mich von zwei Mitarbeitern trennen.
Parallel wurde das Thema aber immer spannender, komplexer und intelligenter: Es ging nicht mehr darum, möglichst viel Strom regenerativ zu produzieren, sondern Aspekte wie Eigenverbrauchsquote, Autarkiegrad und Lastmanagement gewannen an Bedeutung.
Zunehmend drehte der Markt von kleinteiligen Privat- zu nachfragestarken Industriekunden, was für mich auch logisch war. Das Gejammere nach Förderung und Subvention war mir ohnehin suspekt. Sympathischer waren mir Vordenker, die Photovoltaik im Kontext von Kältetechnik, Abwärme, BHKW, Speichersystemen und E-Mobilität dachten.
Mein größter Coup
Mein größter Coup war 2013 die Kooperation mit Wettermoderator Jörg Kachelmann: Gerade aus der Untersuchungshaft entlassen, fragte ich den Gefallenen an, ob er mit meinem Kunden Aton Solar kooperieren wolle. Drei Monate später machten wir den Deal mit einer Pressekonferenz auf der Schwäbischen Alb öffentlich. Binnen 24 Stunden hatten wir 260 Veröffentlichungen, darunter RTL, Bild, SWR und viele andere. 2014 gewannen wir damit sogar einen Medienpreis.
Aktuell arbeitet unsere achtköpfige Agentur für Goldbeck Solar, Riempp GmbH (Energiemanagementsystem Emsyst), Speidel Elektrotechnik und Finanzierer (Leasing, Crowdfunding) in diesem Bereich. Seit vielen Jahren bin ich für etliche Magazine aus energieintensiven Branchen wie Food oder Kunststoff als Fachjournalist für kohlendioxidneutrale Produktion tätig. Das sorgt für Nachfrage, zumal ich immer wieder Beispiele recherchiere, in denen Investitionen in Energiethemen Renditen von zehn und mehr Prozent erbringen. Teils referiere ich darüber bei Banken, Wirtschaftsprüfern und Verbänden.
Als Theologe ist mir an dem Thema besonders wichtig, dass es um die Bewahrung der Schöpfung geht.
Leonhard Fromm leitet die PR-Agentur Die Medienberater.
Martin Schneider von Meteocontrol
Man muss für die Solarenergie brennen
Dass die photovoltaik ihr zehnjähriges Jubiläum feiert, zeigt mir einmal mehr, wie schnell die Jahre vergangen sind. Jedes einzelne Jahr war ein spannendes, geschäftlich wie privat. 2007 waren wir bei Meteocontrol neben dem Tagesgeschäft im Wesentlichen damit beschäftigt, den Zukauf eines Unternehmens abzuwickeln, um die Monitoring-Hardware inhouse zu produzieren und weiterzuentwickeln. Auch privat gab es nach der Geburt unserer Zwillinge viel zu tun, Windeln wechseln wurde zu meiner Hauptbeschäftigung.
Deutschland war vor zehn Jahren noch weit entfernt von der Energiewende. Für mich war das aber die Zukunftsvision und Solarenergie die saubere und sinnvolle Alternative zur Atomenergie. Arbeitsplätze zu schaffen und die solare Energiegewinnung voranzutreiben, gab mir großen Auftrieb. Obwohl zu dieser Zeit noch nicht abzusehen war, dass Photovoltaik einen solchen, noch dazu globalen Siegeszug antreten wird.
Höhen und Tiefen
Die Höhen und Tiefen im letzten Jahrzehnt? Da gäbe es viel zu erzählen. Das Highlight ist ganz klar die enorme Expansion der Meteocontrol. Dazu gehört allen voran die Eröffnung des Entwicklungs- und Produktionsstandortes in Moers und der Zweigstellen in Spanien, Italien und Frankreich. Wir haben vier weitere Gesellschaften gegründet: in Amerika, China, Japan und in Deutschland. Stolz sind wir auf den beim 25. Symposium Photovoltaische Solarenergie verliehenen „Innovationspreis 2010“ für unser Fernüberwachungssystem Weblog Comfort. Wir haben die ISO-Zertifizierungen nach DIN EN ISO 9001 und 14001 erfolgreich durchlaufen. Auf Produktseite stellte 2015 die Einführung der neuen Datenlogger-Generation, die Serie Blue Log X, einen Meilenstein dar.
Ups and Downs gab und gibt es in der Photovoltaikbranche fortlaufend. Damit sind wir quasi groß geworden. Der größte Tiefschlag war sicherlich der Solarcrash in Deutschland ab 2012 mit dem damit verbundenen Ressourcenrückgang.
Nicht minder natürlich die Unsicherheit, die die Insolvenz unseres Gesellschafters im Jahr 2013 zunächst mit sich brachte.
Geprägt von negativen Meldungen
Die Solarbranche ist geprägt von Negativmeldungen. Da werden Tatsachen verdreht und hindernde Gesetze verabschiedet. Man muss für die Solarenergie brennen. Das ist der Punkt: Wir haben bei Meteocontrol ein außergewöhnlich engagiertes Team, das auch in schwierigen Zeiten seinen Mann steht. Das gibt mir persönlich viel Kraft. Das Gleiche gilt für die Loyalität unserer Geschäftspartner und Kunden. Letztlich sind es der internationale Erfolg und die Möglichkeiten für Meteocontrol, die mich darin bestärken, für die Solarenergie zu kämpfen.
Für die nächsten zehn Jahre wünsche ich mir eine weiterhin so positive Entwicklung der Meteocontrol – als global agierendes und weltweit führendes Unternehmen in der universellen Überwachung und Qualitätssicherung von Energiesystemen. Mit technologischen High-End-Produkten möchten wir die erneuerbaren Energien bestmöglich vorantreiben. Persönlich möchte ich in einer verantwortungsvollen Position im Unternehmen dazu beitragen.
Mein Motto: Lassen Sie Visionen zur Wirklichkeit werden! Werten Sie Tiefschläge als Erfahrungen und lassen Sie sich nicht davon entmutigen. Vertrauen Sie auf Ihr Können und Wissen!
Martin Schneider ist Geschäftsführer von Meteocontrol in Augsburg.
Franz Ehleuter von Sunbrush mobil
„Probleme sind zum Lösen da“
Was haben Sie vor zehn Jahren gearbeitet?
Franz Ehleuter: Damals war ich Betriebsleiter bei einem Hersteller von Autowaschanlagen. Dort habe ich in der Entwicklung und Herstellung entsprechender Technologie mein Know-how über die wirksame und effiziente Reinigung von empfindlichen Flächen sowie der Wasseraufbereitung eingebracht und erweitert. Zu dieser Zeit nahm im Allgäu die Photovoltaik richtig Fahrt auf. Für mich stellte sich die Frage: Wie lassen sich Solarmodule umfassend pflegen, damit sie über die vielen Jahre ihrer prognostizierten Laufzeit funktions- und leistungsfähig bleiben? Und das nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. So kam es, dass ich in meiner Werkstatt die ersten Prototypen unserer Reinigungsbürste zusammengesetzt habe.
Welche Aussichten hatte die Branche damals für Sie?
Aufgrund des aufkommenden Booms waren meine Erwartungen an die Branche recht groß. Damals sind rundum sehr schnell sehr viele große Solarparks entstanden, fast alle nah an staubigen landwirtschaftlichen Nutzflächen. Im Gespräch mit Betreibern und Mitarbeitern von Wartungsfirmen habe ich erkannt, dass der Reinigungsbedarf definitiv vorhanden und sehr hoch ist. Dementsprechend haben wir unser Sortiment so flexibel ausgerichtet, dass mit einer Bürste eine Vielzahl von Verschmutzungen im großen Stil entfernt werden kann.
Welche Höhen und Tiefen haben Sie durchlebt?
Rückblickend war es ein recht steiniger und mühsamer Weg, weil seitens der Modulhersteller immer behauptet wurde, Reinigung sei nicht nötig – ungeachtet von Staub- und Schneedecken oder stark einsetzender Vermoosung nach längeren Regenperioden. Tatsächlich war anfangs mehr Aufklärungsarbeit notwendig als gedacht. Nachdem jetzt aber viele Anlagen mehrere Jahre in Betrieb sind, zeigen sich die Ertragsvorteile einer professionellen Modulpflege.
Was hat Ihnen Mut gemacht?
Wir arbeiten schon lange mit der Hochschule Ulm zusammen. Dort haben wir durch intensive Tests die Zertifikate und Beweise für die Notwendigkeit der Modulreinigung erhalten. Unsere Kunden haben den wirtschaftlichen Nutzen erkannt und zunehmend mehr Maschinen gekauft. Zudem erhalten wir immer mehr Anfragen und Aufträge aus dem Ausland, das macht natürlich auch Mut. Außerdem finde ich den grundsätzlichen gesellschaftlichen Wunsch nach mehr erneuerbaren Energien positiv.
Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in zehn Jahren?
Wir sind ein innovatives und offenes Unternehmen. Durch die Zunahme der Elektromobilität werden in Zukunft sicher noch mehr effizient arbeitende Photovoltaiksysteme gebraucht, die gereinigt werden müssen. Hier ist weltweit noch viel Luft nach oben. Ich erwarte also Wachstum im bestehenden Geschäftsmodell.
Welches Motto hat Sie auf Ihrem Weg geleitet?
Probleme sind zum Lösen da.
Franz Ehleuter ist Geschäftsführer der Sunbrush mobil GmbH in Lachen.