In einer teils hitzigen Debatte warf SPD-Chef Sigmar Gabriel der Regierung ihre „Stop-and-Go“-Politik vor. Dennoch werde dieser Tag in die Geschichte eingehen. „Es ist ein historischer Tag“, sagte Gabriel mit Blick auf den erneuten Beschluss zum Atomausstieg. Dennoch warf er der Regierung vor, dass sie ein so kompliziertes Gesetz wie das EEG in nur acht Wochen durch das Parlament gebracht habe. Normalerweise bedürfe dies bis zu anderthalb Jahre. „Sämtliche Oppositionsfraktionen hätten sich gewünscht, dass die Koalition sich die gebührende Zeit genommen hätte, die ursprünglich auch vorgesehen war. Dies hätte es allen Abgeordneten ermöglicht, sich angemessen mit der Materie zu beschäftigen. Was die Regierungskoalition jetzt hingelegt hat, ist ein Erneuerbare-Murks-Gesetz mit Reparaturgarantie“, kommentierte Grünen-Energieexperte Hans-Josef Fell die EEG-Novelle.
Röttgen hingegen zeigte sich zuversichtlich, dass Deutschland den Umstieg auf erneuerbare Energien schaffen werde. „Es ist erstmalig und einmalig, dass ein Industrieland diesen Schritt wagt“, sagte der Umweltminister. Die Grünen sehen in den Beschlüssen allerdings nur einen Zwischenschritt. „Wir fangen jetzt erst richtig an“, sagte die Fraktionsvorsitzende Renate Künast. Die Regierung habe ihre eigene Brücke nun ein Stück weit wieder einreißen müssen. Künast betonte dabei, dass bereits Carl von Weizsäcker gesagt habe, dass die Solarenergie die Energiequelle des kommenden Jahrtausends sein werde. Künast wies dabei zurück, dass die Erneuerbaren zu teuer seien. Sie rechnete der Regierung im Gegenzug die Kosten für die Atomenergie vor.