Eigenheimbesitzer sind oft überfordert, wenn es um die energetische Sanierung ihrer Immobilie geht. Die Vielzahl an möglichen Maßnahmen, die unterschiedlichen Gewerke und die individuellen Gegebenheiten sinnvoll zu planen, das ist für Laien schlichtweg nicht möglich. Nur neue Fenster einbauen – oder auch dämmen? Die Heizungsanlage erneuern, eine Wärmepumpe installieren oder gar eine Solaranlage aufs Dach montieren? Das sind typische Fragen, die in solch einem Fall überlegt sein wollen.
Expertise für verschiedene Gewerke
Die Energieheld GmbH aus Hannover bietet in diesem Segment ein interessantes Angebot. Auf der Online-Plattform kann sich der interessierte Laie zunächst ganz allgemein zu allen relevanten Gewerken bei der energetischen Sanierung, zu den verschiedenen Dämmmöglichkeiten der Gebäudehülle, unterschiedlichsten Heiztechnologien und Fensterarten sowie zu Fördermöglichkeiten informieren. Aber damit nicht genug. Neben einem Online-Energiecheck, der Einsparpotenziale und mögliche Investitionskosten auslotet, kann der Kaufinteressent auch die Basisdaten seines persönlichen Vorhabens in eine Eingabemaske eintragen.
An diesem Punkt setzt die persönliche Beratungsdienstleistung von Energieheld ein. Der Kunde wird angerufen und die Details des Sanierungsprojekts werden diskutiert, verschiedene Möglichkeiten ausgelotet und somit die Anfrage spezifiziert. Das Team von Energieheld vermittelt anschließend einen regionalen Fachpartner aus seinem Netzwerk, der aufgrund der bereits vorstrukturierten Anfrage Kontakt zum Kunden aufnimmt – und schließlich unter Umständen auch den Auftrag generieren kann. Kommt es auf diesem Wege zum Projektabschluss, erhält Energieheld von dem jeweiligen Fachbetrieb eine Provision. Für den Endkunden ist somit die Beratungsleistung von Energieheld kostenfrei. Auch für den Fachhandwerker hat das Modell Vorteile: Ihm wird die Akquise abgenommen, er erhält nur Anfragen, die seinem Know-how und Geschäftsfeld entsprechen, und er spart Zeit bei der Ermittlung der Kundenbedürfnisse. Nimmt er Kontakt zum Kunden auf, kann er schon mit konkreten Vorschlägen und Lösungen aufwarten.
Vorhaben als System betrachten
Die Plattform von Energieheld gibt es seit Mai 2013. Seitdem hat sich die Anzahl der Anfragen stetig erhöht. Aus rund jeder dritten Anfrage wird auch ein konkreter Auftrag. „Die Kunden begreifen ihr Vorhaben immer mehr als System. Das ist ein ganz klarer Trend. Sie wissen, dass sie das ganze Gebäude betrachten müssen und nicht nur einzelne Gebäudeteile. Photovoltaik mit Wärme koppeln, den Strom selbst nutzen und Puffer beziehungsweise Speicher schaffen, das sind immer mehr die anfänglichen Überlegungen, wenn es um die Integration einer Solaranlage bei einer energetischen Sanierung geht“, berichtet Michael Kessler, einer der Geschäftsführer der Energieheld GmbH. Er hat am Institut für Solarenergieforschung in Hameln promoviert.
Die Firma hat inzwischen nicht nur am Stammsitz in Hannover ein Netz von rund 50 Fachbetrieben, die bei entsprechenden Anfragen ins Boot geholt werden. Eine weitere Regionalstelle in Bremen wurde Anfang 2014 eröffnet. Anfragen, die aus Regionen stammen, in denen Energieheld noch kein breites Handwerkernetzwerk aufgebaut hat, werden unter Beachtung der Datenschutzrichtlinien an ein Partnerunternehmen weitervermittelt. Zukünftig will Energieheld weitere Regionalbüros aufbauen und mit Fachbetrieben vor Ort kooperieren.
In den nächsten zwei bis drei Jahren soll ein bundesweites Netz aufgebaut werden. „Wirklich guter Service ist nur möglich, wenn man vor Ort ist, mit dem Kunden auch einmal persönlich sprechen kann und natürlich auch die entsprechenden Fachbetriebe an der Hand hat, die dann ein Bauvorhaben in guter Qualität verwirklichen können.“ Wer als Fachbetrieb Aufträge über Energieheld akquirieren möchte, findet auf der Plattform einen entsprechenden Link zur Kontaktaufnahme. 15 Mitarbeiter hat Energieheld inzwischen, darunter ausgewiesene Heizungs- und Photovoltaikspezialisten.
Individuelle Wünsche verwirklichen
Auch Mike Prelle aus Hannover hat sich für sein Bauvorhaben an Energieheld gewandt. Der gelernte Versicherungskaufmann plante den Neubau seines Einfamilienhauses in Hannover. Das Grundstück, auf dem inzwischen sein Heim steht, liegt in Wettbergen, im Südwesten von Hannover. Dort entsteht zurzeit Europas größte innovative Klimaschutzsiedlung für rund 300 Reihen-, Doppel- und freistehende Einfamilienhäuser in Passivhausbauweise als Null-Emissions-Siedlung. „Das heißt, ich musste ein Passivhaus bauen, das war eine Bedingung im Kaufvertrag“, erzählt Prelle. „Außerdem wollte ich die Gebäudetechnik aus einer Hand haben. Ich wollte nicht, dass mir eine Firma die Lüftung baut und eine andere die Heizung. Zudem musste ich aufgrund der Vorgaben in diesem Baugebiet einen Energiekennwert von 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter schaffen. Normalerweise reicht für ein Passivhaus schon ein Wert von 21 Kilowattstunden. Auch die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe war vorgegeben“, beschreibt er die Besonderheiten seiner Anforderungen. Um sich zu informieren, nutzte er die unterschiedlichsten Portale im Netz und entschied sich letztlich, die Expertise der Energiehelden in Anspruch zu nehmen.
Schon der erste Anruf überzeugte
Die Zusammenarbeit mit Energieheld startete ganz normal über die Internetplattform. Prelle gab dort Basisdaten zu seinem Bauvorhaben ein und wurde kurz darauf angerufen. „Schon in diesem Telefonat überzeugte mich Herr Reinermann. Ich merkte sofort, dass er wusste, wovon er redet.“ Andre Reinermann ist bei Energieheld Spezialist für Heizung und Lüftung. Weil Mike Prelle gerne auch persönlich mit den Energiehelden in Kontakt treten wollte, kam es zu einem ausführlichen Beratungsgespräch in der Firmenzentrale. Schließlich erhielt er durch die Vermittlung von Energieheld für seine geplante Luft-Wasser-Wärmepumpe und die kontrollierte Wohnraumlüftung Angebote von drei verschiedenen Fachfirmen.
Er entschied sich für die Firma Haustechnik Korn, ein Heizungs- und Sanitärbetrieb, der spezialisiert ist auf den Bau von Passivhäusern. Der Firmenchef Torsten Korn hat das Team der Energiehelden auf einer Veranstaltung vor zweieinhalb Jahren kennengelernt und sich für das Konzept begeistert. „Sie wissen ja – wir Handwerker sind Handwerker, mit Schriftkram oder Kundengesprächen tun wir uns manchmal schwer. Insofern ist die Dienstleistung der Energiehelden für mich durchaus sinnvoll“, meint er.
Photovoltaik als Baustein
Mike Prelle jedenfalls war mit den Arbeiten der Firma vollauf zufrieden: „Alles hat gestimmt, alle Termine wurden eingehalten – was will man mehr?“ Auch das notwendige Zertifikat für das Passivhaus hat er ohne Probleme bekommen.
Da bei Passivhäusern ein Teil der benötigten Energie über regenerative Quellen selbst erzeugt werden muss, entschied sich Prelle zudem für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. „Die Wärmepumpe hat einfach einen gewissen Strombedarf, insofern war für mich die Stromerzeugung sinnvoller als Solarthermie“, begründet er seine Entscheidung und erzählt weiter: „Allerdings habe ich für die Planung und Realisierung der Solaranlage nicht die Energiehelden in Anspruch genommen. Ich hatte einfach in meinem Freundeskreis einen Spezialisten, der sich mit dem Thema beruflich befasst. Er hat mir geholfen, die Anlage zu planen. Montiert habe ich sie selbst. Danach wurde sie vom Elektriker geprüft und angeschlossen.“ Die Anlage hat eine Leistung von 7,8 Kilowattpeak und soll rund 6.000 Kilowattstunden Strom im Jahr liefern.
Später soll vielleicht noch ein Batteriesystem nachgerüstet werden. Die Dienstleistung der Energiehelden war für Mike Prelle genau das Richtige: „Die Beratung war fachlich kompetent, alle Anfragen wurden prompt und freundlich beantwortet. Die empfohlene Firma hat sehr gut gearbeitet und ist im Zeit- und Kostenrahmen geblieben.“
Unabhängige Meinung von Experten
Wie vielfältig die Anfragen der Endkunden sind, zeigt ein anderes Beispiel. Christian Stöhr, Photovoltaikexperte bei Energieheld, erzählt: „Ein Kunde bat uns um eine unabhängige Meinung zu einer bestehenden Photovoltaikanlage, die aber nicht so recht lief. Auch in diesem Fall konnte Energieheld einen Fachbetrieb vermitteln.“ Dieser machte innerhalb von zehn Tagen einen Vor-Ort-Termin. Die Anlage auf einem landwirtschaftlichen Betrieb war 2011 auf drei Satteldächern installiert worden. Es stellte sich heraus, dass sie einige Mängel aufwies. Die Wechselrichter waren zu nah aneinander platziert, sodass die Wärme nicht richtig abgeführt werden konnte und sich die Wechselrichter zum Teil selbst abschalteten. Es wurden außerdem zu kurze Dachhaken verwendet, sodass die Montageschienen auf die Dachziegel drückten, und auch die Verschaltung der Strings war nicht optimal gelöst. Der vermittelte Fachbetrieb erstellte ein Angebot zur Mängelbeseitigung. Derzeit entscheidet sich der Kunde, in welchem Umfang er das Angebot auch umsetzen möchte.
Ganz anders wiederum die Projektgeschichte von Peter Böhm aus Burgwedel. Auf seinem Haus mit drei Wohneinheiten existierte bereits eine Photovoltaikanlage, die zudem an ein Batteriespeichersystem gekoppelt ist. Der Kunde wollte einen wasserführenden Kamin in die Gasetagenheizung integrieren, suchte im Internet nach Informationen und landete schließlich bei Energieheld.
Mehr als ursprünglich geplant
Gemeinsam mit der in diesem Fall vermittelten Fachfirma von Axel Kraut aus Seelze wurde dann ein Konzept entwickelt, das die drei voneinander getrennten Systeme zentralisiert. „Herr Kraut erschien mir von Anfang an kompetent. Er erklärte mir, dass mein Vorhaben, so wie ich es mir vorgestellt habe, nicht funktioniert, und zeigte mir eine effizientere Lösung auf“, erzählt Böhm. Ein zentraler Pufferspeicher mit Frischwasserstation zur Warmwasseraufbereitung wurde installiert und versorgt die neue Gasheizung und den wasserführenden Kamin. Auf dem Dach wurde außerdem eine kleine Solarthermieanlage installiert, die den Wärmebedarf im Haus zusätzlich unterstützt. Wärmemengenzähler und Warmwasserzähler wurden eingebaut, um die Verbräuche der einzelnen Wohnungen abzurechnen. Dieses Beispiel zeigt sehr gut, dass die Kunden durchaus offen sind, weitreichende Erneuerungen vorzunehmen, wenn diese zu ihren Bedürfnissen passen und der Fachbetrieb den Mehrwert gut vermitteln kann.
Passende Partner versprechen Erfolg
Energieheld-Geschäftsführer Michael Kessler ist von seinem Angebot überzeugt: „Die Handwerksbetriebe sind einfach unterschiedlich aufgestellt. Wir kennen die spezifischen Stärken und Tätigkeitsfelder der einzelnen Betriebe sehr genau. So können wir wirklich Kunden und Fachbetriebe passgenau zusammenbringen. Niemand muss sich verbiegen oder erst langwierig zusammenfinden, eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“
Studie zu Informationsgewohnheiten
Kunden informieren sich vorzugsweise im Internet
Das Käuferportal hat gemeinsam mit Forschern der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin untersucht, wie sich Endkunden über Solaranlagen informieren. Seit 2008 hat die Webplattform mehr als 1,3 Millionen Anfragen beantwortet, darunter 350.000 zu Solaranlagen.
Die Studie hat ergeben, dass das Internet mittlerweile die wichtigste Informationsquelle ist, wenn es um Produkte für mehr als 4.000 Euro geht. Gefragt ist dabei nicht nur ein grober Marktüberblick, sondern auch konkrete Vergleiche zwischen den Produkten. 93 Prozent der befragten Kunden gaben an, dass sie sich mehr als eine Stunde lang im Web informieren. Mehr als die Hälfte der Befragten recherchierte sogar länger als fünf Stunden im Internet.
Wenn es dann konkret werden soll, kommt der Fachhändler oder Fachhandwerker ins Spiel. Die eigentliche Kaufentscheidung erfolgt in der Regel mit dem Handwerker der Wahl. Dabei bevorzugen 86 Prozent der Solarkunden einen Installateur, der in einem unabhängigen Vergleichsportal empfohlen wurde.
Solche Portale liegen in der Gunst der Kunden höher als Webangebote der Industrie. Die befragten Kunden schätzen dabei vor allem die Unabhängigkeit der Vergleichsportale. Auf die Fülle des Informationsangebots müssen sie dort auch nicht verzichten. Besonderen Anklang finden Vergleichsportale, wenn sie auf eine Onlineanfrage hin konkrete Angebote liefern. Mehr als drei Viertel der Solarkunden fordern mindestens drei bis fünf Angebote an, um sie vergleichen zu können. Erst danach wird das persönliche Gespräch mit dem Händler oder Installateur gesucht.
Über die Website des Käuferportals bieten derzeit rund 9.300 Unternehmen aus dem Bundesgebiet ihre Produkte und Dienstleistungen an. Suchende können kostenlose Produktanfragen stellen und erhalten bis zu drei passende Angebote aus ihrer Region.
Dazu beschreiben sie online die Anforderungen an ihr Wunschprodukt und hinterlassen ihre Kontaktdaten. Anschließend rufen geschulte Produktberater den Interessenten zurück, um individuelle Wünsche zu ermitteln. Danach wird die Anfrage an drei Unternehmen im regionalen Umfeld des Kunden vermittelt.