Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat seine Forderung nach einer Senkung der Stromsteuer und einer schnellen EEG-Reform indes wiederholt. „Kurzfristig können wir die Stromsteuer senken, um die Verbraucher zu entlasten“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. Der Bundeshaushalt profitiere vom Anstieg der EEG-Umlage von höheren Steuereinnahmen. „Diese ungeplanten Mehreinnahmen sollten wir den Menschen schnellstmöglich zurückgeben“, sagte er. Gleichzeitig müsse das EEG aber noch vor der Bundestagswahl radikal reformiert werden. „Es gibt keinen Grund, diese teure Planwirtschaft auf Dauer weiter zu betreiben“, sagte Rösler. Ähnlich äußerte sich auch der umweltpolitische Sprecher der Liberalen, Michael Kauch. Er forderte Sofortmaßnahmen von der Bundesregierung.
Die Grünen sehen den Hauptgrund im Anstieg der EEG-Umlage in den „aufgeblähten Befreiungen für die Industrie“. Diese machten mit 27,5 Prozent den Hauptanteil der Steigerung aus, sagte Grünen-Energieexperte Hans-Josef Fell. „Die Strompreise müssen wegen der neuen EEG-Umlage übrigens nicht zwangsläufig steigen. Statt die Strompreise zu erhöhen, sollten die Stromkonzerne besser ihre völlig überzogenen Gewinne abschmelzen, die sie durch die gesunkenen Börsenstrompreisen auf Grund der erneuerbaren Energien erzielen“, so Fell weiter. In eine ähnliche Richtung geht die Kritik der Linkspartei. Sie hat einen staatlichen Eingriff in den Energiemarkt als Reaktion auf den Anstieg der EEG-Umlage gefordert. Aufsicht und Regulierung durch den Staat seien notwendig, um "die Willkür der Stromversorger bei der Festlegung von Strompreisen für Privathaushalte zu beenden", sagte Fraktionschef Gregor Gysi nach einer dpad-Meldung. (Sandra Enkhardt)