Die Bürgerenergie Berlin hat dem Land ein Kaufangebot unterbreitet. Tausende Bürger haben sich in der Genossenschaft zusammengetan, um gemeinsam das Berliner Stromnetz zu kaufen. Dafür stellen sie nun elf Millionen Euro Startkapital bereit.
Im offiziellen Konzessionsverfahren werden in den kommenden Wochen nun die Angebote der verbliebenen drei Bewerber BürgerEnergie Berlin, Vattenfall und Berlin Energie von der Senatsverwaltung für Finanzen geprüft. Dann folgen Bieterverhandlungen und schließlich endgültige Angebote der Bewerber, bevor eine Vergabeentscheidung gefällt wird. Derzeit ist noch offen, wann diese erfolgt, obwohl das Verfahren bereits mehrere Jahre im Verzug ist.
Bürgerenergie Berlin äußert massive Kritik am Konzessionsverfahren. „Nach den Verhandlungen zwischen Senat und Vattenfall im letzten Sommer wurden die Kriterien für die Netzvergabe geändert“, erklärte Vorstand Luise Neumann-Cosel und ergänzt: „An vielen Punkten passen sie jetzt sehr gut zu Vattenfall.“ Details dazu darf sie jedoch nicht nennen – denn die neuen Kriterien sind geheim. Bislang hatte der Senat die Vergabekriterien stets veröffentlicht. „Bürgerenergie hat daher beim Bundeskartellamt einen Missbrauchsantrag gegen das Verfahren gestellt. (nhp)