Der Wettbewerb des Klima- und Energiefonds für grüne Geschäftsideen steht kurz vor dem Abschluss. Bis Jahresende kann jeder sich noch an der Abstimmung beteiligen. Im Januar werden die drei Gewinner präsentiert.
Der erste Wettbewerb des österreichischen Klima- und Energiefonds für grüne Start-ups geht in die finale Runde. Wer von den zehn Finalisten am Ende die drei Greenstars bekommt, entscheidet nicht nur eine Expertenjury sondern auch die Bevölkerung. Denn jeder kann am Onlinevoting teilnehmen und der besten Idee seine Stimme geben. Die Abstimmung läuft noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres. Bisher hat der Klima- und Energiefonds 27.000 Stimmen registriert. Die Gewinner werden am 20 Januar 2015 bei einer großen Preisgala präsentiert. Jeder von ihnen bekommt dann 15.000 Euro Preisgeld. Im Laufe des Wettbewerbs haben die zehn Finalisten bereits 6.000 Startkapital bekommen. Außerdem erhielten sie Workshops und Coachings. Dadurch sollten die anfänglichen Ideen oder bestehenden Modelle zu ausgereiften, praxistauglichen und funktionierenden Geschäftsmodellen weiterentwickelt werden. Als Partner für die Umsetzung der Ideen bieten sich die Klima- und Energiemodellregionen an.
Neue Wege beschreiten
Mit den Wettbewerb Greenstart will der Klima- und Energiefonds neue innovative Wege beschreiten. Abseits der klassischen Förderschienen sollen damit innovative Projekte nicht nur monetär gefördert, sondern gezielt über einen längeren Zeitraum begleitet und qualifiziert werden. „Unsere Greenstarter haben die besten Voraussetzungen, um mit ihren Geschäftsideen den Sprung auf den Markt schaffen und somit durch Kohlendioxidreduktion einen langfristigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, erklärt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, das Ziel. „Wir sind gespannt, wer Ende Januar als Sieger aus dem Wettbewerb hervor geht. Ganz neu für uns ist auch das mehrstufige Bewertungssystem, bei dem erstmals die breite Öffentlichkeit eingebunden wird.“
Finanzierungskonzept für Sonnenschulen
Unter den Ideen sind auch eine Reihe von Ansätzen, die im Rahmen der Energiewende zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen wollen. So hat der Verein Sonnenschulen ein Finanzierungskonzept für Österreichs Schulen zum Bau von Solaranlagen entwickelt. Die Grundidee basiert auf der gemeinsamen Finanzierung der Anlage durch die Schüler, Lehrer und Eltern. Die Anlage bleibt dabei im Besitz der Schule selbst, die die Investitionen innerhalb eines bestimmten Zeitraums zurückzahlt. Dieses Geld kommt aus den Einsparungen durch beziehungsweise den Gewinnen aus der Solaranlage. Ist das gesamte Geld zurückgezahlt, können die Schulen die Gewinne aus der Anlage für eigene Schulprojekte zum Thema erneuerbare Energien, Energiewende und Klimaschutz nutzen. Der Verein hat außerdem noch Unterrichtsmaterialien zu diesen Themen entwickelt.
Einkaufsgenossenschaft für Photovoltaikkomponenten
Eine zweite Idee hat zum Ziel, Unternehmen eine möglichst preiswerte Photovoltaikanlage zu beschaffen. Bei der Aktion Tausendundein Dach schließen sich 1.001 österreichische Unternehmen zu einer Einkaufsgemeinschaft zusammen und profitieren dabei von Mengenrabatten beim Einkauf der Anlagenkomponenten. Die Macher der Aktion wollen möglichst viele Unternehmer finden, die Interesse an einer Photovoltaikanlage haben. Durch die Einkaufsgemeinschaft wird es möglich ein Komplettangebot zu schnüren. Unternehmen, die nur eine kleinere Anlage bauen, erhalten die attraktiven Preise von Großkraftwerken im Megawattbereich.
Strom flexibel nutzen
Außerdem hat es der Stromanbieter Awattar in die finale Runde geschafft. Er ist der erste Stromversorger Österreichs mit stündlich variablem und dynamischem Tarif für Haushalte und Gewerbe. Durch Anreize werden Verbraucher, die zeitlich flexibel sind oder denen bisher ungenutzte Energiespeicher zur Verfügung stehen, ihren Verbrauch in die Stunden zu verlagern, in denen besonders viel Wind- und Sonnenenergie im Netz zur Verfügung steht. Für Kunden entstehen dadurch finanzielle Einsparungen und erhöhte Grünstromanteile.
Schnelle Planung energiesparender Straßenlampen
Weitere Ideen beschäftigen sich unter anderem mit den Themen Energieeffizienz und Mobilität. So will der Green Club Index Austria innerhalb eines Jahres maßgeschneiderte Energieberatungen in zwölf Clubs in ganz Österreich anbieten. Das Projekt Lime Cam will ein Messkonzept für die Planung von energiesparenden Straßenbeleuchtungen entwickeln. Über verschiedene Sensoren werden dazu die wichtigsten relevanten Kenngrößen für die Planung einer Straßenbeleuchtung in einem Messdurchgang möglich. Die Initiative Sparsprit wird eine Softwarelösung für umweltbewusste Unternehmen entwickeln. Dabei handelt es sich um eine Mitfahrzentrale für die Mitarbeiter des Unternehmens. Auch der interne Warentransport kann damit abgewickelt und die firmeneigenen Autos besser ausgelastet werden. (Sven Ullrich)