Die Wettbewerbshüter in Brüssel haben sich die geplante Unternehmenstransaktion unter dem Dach von RWE genauer angeschaut. Nun ist der Weg frei für den Tausch von Unternehmensanteilen.
Die beiden Energieriesen RWE und Eon haben bereits vor zwei Jahren beschlossen, gemeinsame Sache zu machen. Zukünftig erzeugt RWE die Energie, die Eon über seine Netze vertreibt. Weil die RWE-Tochter Innogy in beiden Geschäftsfeldern – Erzeugung und Vertrieb tätig war – musste sie zerschlagen werden.
Die geplante Transaktion haben sich die Wettbewerbshüter in Brüssel genauer angeschaut und nun grünes Licht gegeben. Der RWE-Anteil von Innogy wird an Eon übertragen. Im Gegenzug kommt das Geschäft mit erneuerbaren Energien von Eon zu RWE. Im Zentrum steht der Tausch von Unternehmenswerten zwischen RWE und Eon mit einem Gesamtwert von mehr als 40 Milliarden Euro.
Die neue RWE fokussiert sich künftig vor allem auf die Stromerzeugung, die zunehmend auf regenerativen Energienb basieren soll. Das Unternehmen verfügt vom Start weg über ein Portfolio erneuerbarer Energien mit einer installierten Leistung von mehr als neun Gigawatt. In den Ausbau sollen jährlich 1,5 Milliarden Euro netto investiert werden.
Bereits in der ersten Jahreshälfte hatte RWE alle notwendigen kartellrechtlichen Freigaben für ihren Teil der im März 2018 geschlossenen Vereinbarungen erhalten. Nach der Entscheidung der Brüsseler Kartellbehörde erfolgt die Transaktion nun in zwei Schritten: Zunächst wird RWE-Anteil an Innogy in Höhe von 76,8 Prozent an Eon übertragen. Im Gegenzug erhält RWE eine Beteiligung von 16,7 Prozent an Eon. Damit verbunden ist ein Mandat im Aufsichtsrat, das Rolf Martin Schmitz wahrnehmen soll. Des Weiteren gehen vereinbarungsgemäß alle wesentlichen Eon-Aktivitäten im Bereich regenerative Energien sowie die Eon-Minderheitsbeteiligungen an den Kernkraftwerken Emsland und Gundremmingen zum 30. September 2019 auf RWE über.
Im Anschluss kommen von Innogy das vollständige Erneuerbare-Energien-Geschäft, das Gasspeichergeschäft und der Anteil an der österreichischen Kelag zu RWE. Diese Übertragungen erfolgen so schnell wie möglich im nächsten Jahr. Eon wird zudem einen finanziellen Ausgleich im Wert von 1,5 Milliarden Euro von RWE erhalten. (PF)
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