Das Stromnetz gehört zur kritischen Infrastruktur eines Landes. Um den Anstieg eines chinesischen Netzbetreibers zu verhindern, kauft der Bund nun Anteile über die Staatsbank KfW am Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz. Das sei aber nur ein Provisorium.
Das teilt das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, kauft im Auftrag der Bundesregierung den aktuell zum Verkauf stehenden Anteil von 20 Prozent am Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz. Es handelt sich dabei um eine Brückenlösung, wie es heißt. Die Anteile sollen perspektivisch an einen Investor weiterkauft werden.
Staatskonzern SGCC durfte nicht einsteigen
Hintergrund: 50Hertz ist einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland. Er sichert die Versorgung von etwa 18 Millionen Einwohnern mit Strom. Das Netz erstreckt sich über die Bundesländer Brandenburg, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Die Bundesregierung handelt dabei aus sicherheitspolitischen Erwägungen, um die kritische Energieinfrastruktur zu schützen. Der chinesischen Staatskonzern SGCC durfte die Anteile Anfang des Jahres nicht kauften. Derzeit gehört 50 Hertz zu 40 Prozent einem australischen Infrastrukturfonds und zu 60 Prozent dem belgischen Netzbetreiber Elia, die 20 Prozent der Anteile nun an die KfW abgeben werden. (N. Petersen)