Nachdem der Nationalrat das von der österreichischen Übergangsregierung beschlossene Förderpaket bestätigt hat, könnte der Markt im kommenden Jahr wachsen. Auch für Stromspeicher gibt es einen stabilen Förderrahmen.
Der österreichische Branchenverband PV Austria geht davon aus, dass der Zubau von Photovoltaikanlagen in der Alpenrepublik für das nächste Jahr ansteigt. Auch für den Zubau von Stromspeichern sieht der Verband ein Wachstum für das kommende Jahr. Die optimistische Einschätzung geht darauf zurück, dass der Nationalrat in seiner letzten Sitzung die von der Übergangsregierung schon beschlossenen Fördermittel in Höhe von 36 Millionen Euro freigegeben hat.
Markteinbruch verhindert
Die Fördermittel stehen jeweils jährlich für die nächsten drei Jahre zur Verfügung. Ursprünglich waren von den Regierungsparteien 15 beziehungsweise 20 Millionen Euro angedacht. Die Regierung hat dann auf 36 Millionen erhöht. Auf diese Weise wurde nicht nur ein sonst befürchteter Markteinbruch verhindert, sondern der Zubau der Photovoltaik kann sogar zaghaft um 20 Prozent wachsen. Schließlich stehen jetzt 24 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Damit werden Solaranlagen mit einer Leistung von jeweils bis zu 500 Kilowatt mit einem Investitionszuschuss von 200 bis 250 Euro pro Kilowatt installierter Leistung gefördert – je nach Anlagenleistung.
Förderung für Stromspeicher angepasst
Die restlichen zwölf Millionen Euro steckt die Regierung in die Unterstützung des Speicherzubaus. Stromspeicher werden mit 200 Euro pro Kilowattstunde Kapazität gefördert. Auch die Förderbedingungen wurden nachgebessert. Denn in der Vergangenheit hat sich herausgestellt, dass vor allem große Speicherprojekte zum Zuge kamen. In Zukunft werden deshalb Stromspeicher nur bis zu einer Größe von 50 Kilowattstunden gefördert.
Ausbaugesetz muss kommen
Trotz dieser guten Nachrichten bleibt die Forderung von PV Austria nach einem ambitionierten Ausbaugesetz für die Erneuerbaren bestehen. „Schließlich braucht Österreich eine Verzehnfachung der aktuell installierten Photovoltaikleistung“, betont Herbert Paierl, Vorsitzender des PVA. „Das Erneuerbare Ausbau Gesetz muss das Wachstum daher weiter beschleunigen und optimale Rahmenbedingungen für den Ausbau schaffen.“
Das wird die Aufgabe der nächsten Bundesregierung sein. Wie sich diese nach der Wahl am vergangenen Sonntag zusammensetzt, wird sich zeigen. Doch sollte die ÖVP unter Sebastian Kurz mit den Grünen eine Koalitionsregierung starten, wird das sicherlich einen Schub in Richtung Ökostromausbau bedeuten. Ob es so weit kommt, wird sich in den nächsten Monaten entscheiden. (su)
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