Das Bifa-Institut hat die Umweltauswirkungen von Photovoltaikanlagen untersucht. Das Ergebnis ist, dass die Energierücklaufzeiten kurz und Solarstrom eine der umweltfreundlichsten Arten der Energiegewinnung ist.
Die Umweltauswirkungen der Photovoltaik ist um den Faktor zehn bis 20 geringer als die der Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern. Das ist das Ergebnis einer Studie des Bifa-Instituts mit Sitz in Augsburg im Auftrag des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Die Autoren haben die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen von Photovoltaiksystemen während ihrer gesamten Lebenszeit untersucht. Die Solarstromanlagen würden in ihrer Umweltauswirkung noch besser wegkommen, wenn sie regelbar wären.
Kaum Unterschiede zwischen Kristallin und Dünnschicht
Die Autoren der Studie haben die Herstellung von Photovoltaiksystemen und deren Betrieb in verschiedenen Anwendungsfällen sowie unterschiedlichen Recyclingszenarien untersucht. Dabei stellten sie die Umweltauswirkungen von Dünnschichttechnologien ebenso auf den Prüfstand wie Solarstromanlagen mit waferbasierten Modulen. Die Bewertung erfolgt dabei nicht nur als Momentaufnahme, sondern beschreibt auch die Potenziale mittelfristiger Entwicklungen. Die Unterschiede in der Umweltauswirkung zwischen den beiden Technologien sind nur sehr gering. Sie unterschieden sich nur aufgrund der unterschiedlichen Herstellungsweisen der waferbasierten und substratbeschichteten Module oder Laminate. Insgesamt errechnen die Autoren der Studie Energierücklaufzeiten je nach Anwendungsfall und Technologie von 0,6 bis 1,3 Jahren. Das Ergebnis der Untersuchung: Photovoltaik ist eine besonders umweltfreundliche Art der Stromerzeugung, deren Umweltwirkung erheblich geringer ist als die von Braunkohle-, Steinkohle- oder Erdgaskraftwerken. Dazu gehören Auswirkungen auf den Klimawandel und andere Umweltschädigungen wie saurer Regen sowie der Ressourcenverbrauch. Die Umweltauswirkungen der Photovoltaik kann mit durchdachten Recyclingstrategien noch weiter verringert werden. So ist es möglich, durch ein Recyclingsystem für waferbasierte Module 20 Prozent der Umweltaufwendungen aus der Herstellung einzusparen.
Dachanlagen sind besser
Zur Untersuchung gehört aber auch die ökonomische und ökologische Bewertung der verschiedenen Anwendungsfälle der Photovoltaik. Im Ergebnis stellen die Augsburger Wissenschaftler fest, dass große Photovoltaikanlagen auf Schrägdächern die ökologisch beste Variante sind. Denn diese Anlagen können bereits bestehende Infrastrukturen wie Dachneigung oder den schon vorhandenen Netzanschluss nutzen. Solarkraftwerke auf der freien Fläche schneiden hingegen schlechter ab. Denn sie benötigen einen viel höheren Aufwand für zusätzliche Systemkomponenten. Dazu gehören die Unterkonstruktionen und die viel längere Verkabelung der Anlagen. Doch sind sie immer noch um ein Vielfaches umweltfreundlicher als fossile Kraftwerke. (Sven Ullrich)