Am 2. Mai 2013 hat Präsident Jose Mujica in Montevideo eine Verordnung unterzeichnet, die den staatlichen Stromversorger Administración Nacional de Usinas y Trasmisiones Eléctricas (UTE) verpflichtet, bis zu 206 Megawatt Photovoltaikleistung öffentlich auszuschreiben. Mitte Mai wurde die Ausschreibung veröffentlicht.
Vergütungssätze auf 20 Jahre festgelegt
Wie Tobias Winter, Geschäftsführer der deutschen Außenhandelskammer in Montevideo, gegenüber photovoltaik bestätigt, hat der Energieversorger für Freiflächenanlagen von 500 Kilowatt bis 50 Megawatt die Anlagengrößen gestaffelt und Preisfenster vorgegeben. Die Vergütungssätze werden durch Verträge mit der UTE geregelt und für 20 Jahre festgelegt. Nationale und internationale Bieter sind nun eingeladen, sich an den Ausschreibungen zu beteiligen. Ein Fünftel der Investitionssumme muss aus Uruguay stammen.
Gute Chance für deutsche Unternehmen
Die deutsch-uruguayische Industrie- und Handelskammer veranstaltet am 24. Juni einen eintägigen Workshop in Stuttgart, um interessierte Unternehmen über die Chancen der Ausschreibung zu informieren. Anmeldeschluss zur Teilnahme ist der 5. Juni 2013. Deutsche Firmen haben besonders gute Aussichten. Im kleinsten Staat Südamerikas leben immerhin rund 40.000 Deutschstämmige und bis zu 10.000 sogenannte Pass-Deutsche. Auch auf politischer Ebene bestehen gute Kontakte. Uruguay und Deutschland schlossen im März 2010 ein Doppelbesteuerungsabkommen.
Entwicklungsbanken als Kreditgeber
„Für deutsche Unternehmen, deutsche Planer, Wechselrichterhersteller, Modulproduzenten und Anbieter von Montagesystemen dürfte diese Ausschreibung von Interesse sein“, sagt Tobias Winter der photovoltaik. „Entwicklungsbanken wie die DEG kommen als günstige Kreditgeber für die Projektfinanzierung in Frage. Zudem sichert die nationale Gesetzgebung eine Unterstützung von rund 30 Prozent der investierten Gesamtsumme über zukünftige Gewinnsteuerabschreibungen zu.“
Steigende Nachfrage
Aufgrund der hohen Energiepreise in Uruguay werden zunehmend energieeffiziente Technologien in der Heizungs- und Kühltechnik nachgefragt. „Deutsche Produkte sind aufgrund ihrer Langlebigkeit und des weiterhin hohen Ansehens besonders gefragt“, meint Tobias Winter. „Die Exportzuwächse aus Deutschland nach Uruguay betrugen in den letzten fünf Jahren durchschnittlich 23 Prozent jährlich.“ (Petra Franke/Heiko Schwarzburger)