Der Zell- und Modulhersteller hat beim Amtsgericht Bonn ein Insolvenzverfahren in Gang gebracht. Etwa 600 Mitarbeiter des Unternehmens müssen schon zum zweiten Mal innerhalb eines dreiviertel Jahres um ihre Jobs bangen.
Der Zell- und Modulhersteller Solarworld Industries GmbH hat vor dem Amtsgericht Bonn einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Damit reagiere man unter anderem auf weiter gesunkene Preise von Solarzellen und Modulen, teilt das Unternehmen mit. Zudem ist der Insolvenzantrag eine Reaktion auf das von der Europäischen Kommission beabsichtigte Auslaufen der Antidumpingmaßnahmen gegen Solarimporte aus China. Immerhin war Solarworld eine der treibenden Kräfte, die sich gegen die massenhafte Einfuhr von billigen Solarmodulen aus dem Reich der Mitte gewehrt und das Antidumpingverfahren von einigen Jahren in Gang gebracht haben.
Doch auch die Strafzölle gegen chinesische Modulimporte haben geholfen, um die Solarworld AG im August des vergangenen Jahres vor der Insolvenz zu bewahren. Noch im gleichen Monat hat die Solarworld Industries die deutschen Produktions- und Vertriebsaktivitäten der Solarworld AG übernommen. Von der jetzigen Zahlungsunfähigkeit sind insgesamt etwa 600 Mitarbeiter am Hauptsitz in Bonn und an den Fertigungsstandorten im sächsischen Freiberg und im thüringischen Arnstadt betroffen. (su)