Der Solarkonzern Meyer Burger hat in dieser Woche verkündet, dass der geplante Aufbau einer Solarzellenfertigung in Colorado Springs in Colorado derzeit nicht finanzierbar ist. und das Projekt deswegen gestoppt wird. Die in Aussicht gestellte Zusammenarbeit mit einem US-amerikanischen Technologiekonzern kann in Anbetracht der angepassten Strategie derzeit nicht umgesetzt werden.
Zellfertigung in Thalheim nun sogar gestärkt
Im Zuge dieser Neuausrichtung fokussiert Meyer Burger demnach auf die im Hochlauf befindliche Kapazität von 1,4 Gigawatt im Modulproduktionswerk Goodyear im US-Bundesstaat Arizona. Der bestehende Zellproduktionsstandort Thalheim in Bitterfeld-Wolfen wird weiterhin voll betrieben und soll – anders als bisher geplant – auch zukünftig das Rückgrat der Solarzellenversorgung von Meyer Burger bilden.
Diese Solarzellen seien derzeit die wirtschaftlichste Option für die Belieferung der Modulproduktion in Goodyear, erklärt der Konzern. Die bestehenden langfristigen Abnahmeverträge können so voraussichtlich bedient und die Produktionskapazitäten in Goodyear ausgelastet werden. Mit möglichen weiteren Kunden laufen Gespräche für die Abnahme zusätzlicher Mengen unter den neuen Bedingungen. Der Ausbau der nominalen Modulproduktionskapazität in Goodyear um weitere 700 Megawatt wird vorläufig ausgesetzt – bleibt aber eine Option.
Steuergutschriften dienen als Fremdfinanzierung
„Die bisher angestrebte Fremdfinanzierung über eine Monetisierung sogenannter 45X-Steuergutschriften wird in reduziertem, auf die Modulproduktion in den USA zugeschnittenem Umfang weiterverfolgt“, schreibt Meyer Burger in einer Adhoc-News. Der Verwaltungsrat geht aufgrund der Veränderungen davon aus, dass der Finanzierungsbedarf des Unternehmens deutlich geringer ausfalle. Die verbleibende Finanzierungslücke fällt so auf ein deutlich geringeres Maß. Mark Kerekes, Mitglied des Verwaltungsrats, erklärte zudem seinen Rücktritt. (nhp)
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