Zuerst aber zur Entwicklung der Modulpreise in diesem Monat: „Erwartungsgemäß hat sich der Preisverfall verlangsamt beziehungsweise ist ganz zum Erliegen gekommen“, kommentiert Martin Schachinger von der Online-Handelsplattform PVXchange. Vereinzelt machen die großen Hersteller sogar schon wieder kleine Preisanpassungen nach oben, da die Siliziumpreise angezogen sind.
Haben die Modulpreise noch Luft nach unten?
Da sich aber noch viel Ware in den Lagern oder bereits auf dem Seeweg nach Europa befindet, bleibt der Durch für den Abverkauf hoch und bremst Preissteigerungen im Moment aus. „Wenn man Projektpreise und Distributionspreise europaweit vergleicht, scheint im Modulmarkt sogar noch etwas Luft nach unten zu sein“, resümiert der Händler. Letztlich werde es von der tatsächlichen Nachfrage zu Beginn der Installationssaison abhängen, in welche Richtung sich die Preise in den kommenden Wochen bewegen. Fehlen weiterhin große Wechselrichter, dürfte sich das auf das Kaufverhalten der Projektkunden durchaus negativ auswirken und die Modulpreise weiter fallen lassen.
Die dramatische Situation im vergangenen Jahr bei den kleineren Hybridwechselrichtern sei weitestgehend aufgelöst, berichtet Schachinger. Die Baugrößen bis zehn Kilowatt Leistung, die in Kombination mit Energiespeichern vor allem im Kleinanlagensektor eingesetzt werden, sind demnach bei fast allen Herstellern wieder mit kurzer Lieferzeit verfügbar. Bei den großen Geräten ab 60 oder 100 Kilowatt ergibt sich jedoch ein ganz anderes Bild: „Hier ist der Mangel mittlerweile gravierend und Projektentwickler und EPC sind entsprechend verzweifelt auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, betont Schachinger. Der europäische Markt für große Strangwechselrichter sei weitestgehend leergefegt, ein kurzfristiger Nachschub nicht in Sicht.
Projektierer bauen wieder mit Zentralwechselrichtern
Erste Projektentwickler steigen vom lange Zeit gehypten Stringwechselrichterkonzept wieder auf Zentralwechselrichter um, weiß Schachinger, was zumindest bei Installationen jenseits der Megawatt-Grenze durchaus sinnvoll erscheint. Dies erfordert eventuell einen etwas größeren Vorlauf und Planungsaufwand, der anschließende Betrieb ist dann aber auch recht wirtschaftlich und zuverlässig. Bei SMA werden Lieferzeiten für die Sunny-Central-Serie von rund sechs Monaten genannt, wo man auf die großen Stringwechselrichter ab 100 Kilowatt aus gleichem Hause als Neukunde unter Umständen acht bis zwölf Monate warten muss. (nhp)
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