Der Vorstand von Tubesolar hat mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters entschieden, den Betrieb zum 31. August 2023 stillzulegen. Das bedeutet das Aus für das Unternehmen, das sich mit einer ganz speziellen Solartechnologie am Markt etablieren wollte. Denn Tubesolar hat nicht auf flächige Solarmodule gesetzt, sondern bifaziale Solarzellen in eine Glasröhre gebaut.
Auf Gründach und Landwirtschaft spezialisiert
Einer der wichtigsten Zielmärkte waren Gründächer. Denn die Module konnten über die Dachbegrünung gebaut werden, ohne diese großflächig zu verschatten. Dazu hatte das Unternehmen mit dem Dachhersteller Zinco kooperiert. Den gleichen Vorteil bietet die Technologie für die Agri-PV. Gleichzeitig war es durch die Anordnung der Zellen in der Glasröhre möglich, Sonnenstrahlen von mehreren Seiten einzufangen.
Im Juni Insolvenz angemeldet
Doch bereits im Dezember des letzten Jahres zeichneten sich finanzielle Schwierigkeiten ab. Im Mai 2023 scheiterten Gespräche mit potenziellen Investoren, so dass schon zu diesem Zeitpunkt der Vorstand am Überleben des Unternehmens zweifelte. Denn es war kaum mehr möglich, Investoren für eine positive Unternehmensentwicklung zu finden. Ende Mai 2023 hat Tubesolar noch einen Versuch unternommen und eine Wandelschuldverschreibung aufgenommen. Doch da dies nicht genügend Investitionsmittel einbrachte, musste das Unternehmen am 21. Juni 2023 Insolvenz anmelden.
Insolvenzmasse erhalten
Im Rahmen des Insolvenzprozesses hat der Vorstand weiter mit potenziellen Investoren verhandelt. Doch Tubesolar konnte sich mit den Interessenten nicht über den Erwerb des Geschäftsbetriebs oder zumindest wesentlicher Vermögensgegenstände einigen. Daher sehe sich der vorläufige Insolvenzverwalter zur Zustimmung der Betriebsstilllegung veranlasst, um eine mögliche Verringerung der Insolvenzmasse zu vermeiden, hat das Unternehmen jetzt mitgeteilt. (su)