Der Insolvenzverwalter sucht derzeit nach einem Investor für das hiesige Insolvenzplanverfahren. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien bis Ende September gesichert. Das US-Geschäft des Solarunternehmens steht hingegen kurz vor dem Verkauf.
Gut vier Wochen nach dem Insolvenzantrag der Gehrlicher Solar AG zeichnet sich eine Lösung für das bayerische Unternehmen ab. Und das besonders konkret im Ausland: Die Suche nach einem Investoren für die operative Tochtergesellschaft in den USA verläuft nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Oliver Schartl von der Münchener Kanzlei Müller-Heydenreich Beutler & Kollegen erfolgreich. Die Chancen Gehrlicher Solar America Corporation zeitnah an einen Investor zu veräußern, seien laut Schartl „sehr gut“.
Investor gesucht
Schartl zufolge würden parallel Solarprojekte, die sich im Bestand der Tochtergesellschaften in Italien und Spanien befänden, sowie vorhandene Projektrechte, durch ein M&A-Beratungsunternehmen am Markt angeboten. Er bekräftigte, dass die Auslandsgesellschaften von Gehrlicher nicht direkt von dem Insolvenzantrag betroffen seien. Für das Unternehmen prüfen Schartl und sein Team mit dem Unternehmens-Management derzeit die Möglichkeiten eines Insolvenzplanverfahrens mit einem Investors an der Seite.
Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien über eine kollektive Insolvenzgeldvorfinanzierung gesichert. „Alle Mitarbeiter erhalten bis einschließlich September Insolvenzgeld“, so Schartl. Der Geschäftsbetrieb könne vorerst in allen Bereichen unverändert fortgeführt werden. Die Banken hätten einen Massekredit in Höhe von mehreren Millionen Euro bewilligt. Die laufenden Projekte in Europa könnten somit planmäßig fertig gestellt werden. Allein in Rumänien baut das Unternehmen fünf Solarprojekte im Wert von mehr als elf Millionen Euro.
Nötige Umstrukturierung
Die bereits vor der Insolvenz begonnene Restrukturierung des Unternehmens wird nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters weiter umgesetzt, um die Gehrlicher Solar AG am Markt besser aufstellen zu können. „Ich gehe davon aus, dass die Gehrlicher Solar AG in großen Teilen erhalten werden kann“, urteilt Schartl.
Hintergrund: Am 5. Juli 2013 hatte das Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht München gestellt. Der Eigenantrag des Unternehmens erfolgte als unmittelbare Reaktion auf die Ankündigung des Bankenkonsortiums, die Kredite fällig zu stellen. (Niels Petersen)