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Solarpark trotzt hohen Windlasten

Der Photovoltaikinvestor WI Energie aus Trier und der Projektierer Sybac Solar mit Sitz in Kehrig in der Eifel haben in Otterndorf einen Solarpark der besonderen Art realisiert. Denn zum einen fegt der Wind in der Region an der Elbmündung nur wenige Kilometer östlich von Cuxhaven mit Geschwindigkeiten von bis zu 30 Metern pro Sekunde über das Land. Das ist Windlastzone 4 – die höchste Windstufe in Deutschland. „Zum anderen ist der Boden nur auf den ersten 80 Zentimetern tragfähig”, erklärt Nico Boos von Sybac Solar.

So standen die Planer vor der Herausforderung, ein stabiles System zu finden, um einen Solarpark unter solch widrigen Umständen zu bauen. Denn die Standardunterkonstruktionen sind nur bis Windlastzone 3 zugelassen und brauchen einen tragfähigen Boden bis in eine Tiefe von 1,80 Metern. Fündig wurden die Projektierer in Italien bei Tree Systems.

Mit dem Bodenankersystem steht das Montagegestell auch auf wenig tragfähigem Untergrund.

WI Energie

Mit dem Bodenankersystem steht das Montagegestell auch auf wenig tragfähigem Untergrund.

Spezielle Unterkonstruktion verwendet

Der Hersteller hat ein Montagesystem speziell für steinige Böden entwickelt. „Die Konstruktion verwendet keinen einfachen Rammfuss, sondern vier diagonal in den Boden getriebene Erdspieße, die am Fuß der Unterkonstruktion befestigt sind”, beschreibt Boos das Prinzip. „Damit ist eine Zugkraft von bis zu 1.800 Kilogramm gewährleistet, welche die Anlage auch bei Orkanverhältnissen fest im Boden verankert.” Mit diesem System haben die Projektpartner den Solarpark mit einer Leistung von 750 Kilowatt errichtet.

Viel Sonne und kühle Temperaturen

Für hohe Erträge sorgt das Klima vor Ort. Denn die Durchschnittstemperatur liegt bei 8,4 Grad Celsius. Durch den meist auflandigen Wind werden die Module gekühlt. Außerdem sorgen diese Verhältnisse dafür, dass Regen meist in Form von kurzen Schauern oder Gewittern niedergeht. Das erhöht die Anzahl der tatsächlichen Sonnenstunden, trotz üppiger Niederschläge. Dazu kommt noch, dass selten Schnee fällt, der auf den Modulen liegen bleiben könnte. (su)

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