„Allein im Jahr 2022 konnten 1.000 fertig geplante Anlagen nicht ans Netz gehen, weil ihnen die Zertifizierung fehlte. Und 2023 waren viele Zertifizierungsstellen bereits im August überlastet, so dass keine weiteren Anträge mehr bewilligt werden konnten“, sagt Gründerin Jelena Mrvelj, die mit ihrem Startup Certflow aus Berlin genau hier ansetzt. Über die von Certflow Plattform soll die Zertifizierung von so genannten Typ-B-Anlagen mit einer Anschlussleistung ab 135 Kilowatt in gerade mal vier Wochen erfolgen.
Acht Monate Wartezeit für Solarparks
Bislang dauert der Prozess durchschnittlich acht Monate. „Wir reden also über eine Zeitersparnis von 85 Prozent und einer immensen Kosteneinsparung“, sagt Mrvel. Denn jeder vergeudete Monat kostet pro Anlage im Schnitt 1.500 Euro. „Auf die 1.000 Anlagen pro Jahr hochgerechnet, ergibt sich für die Anlagenbetreiber allein durch diese Beschleunigung ein Einsparpotenzial von fast 100 Millionen Euro.“ Für die Rechnung wurde mit offiziellen Zahlen des Bundesverbands Solarwirtschaft von 2022 kalkuliert. In den sieben Monaten, in denen Anlagen durch das beschleunigte Zertifizierungsverfahren früher ans Netz können, ließen sich pro Anlage demnach fast 240 Megawattstunden Strom regenerativ nutzen, berechnet Mrvelj. (nhp)
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