Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) kritisiert den Einsatz der Bundesnetzagentur (BNetzA) für die Beibehaltung der Baukostenzuschüsse für den Netzanschluss von Stromspeichern. Die Behörde hat ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie die Erhebung von Gebühren für den Netzanschluss zusätzliche zu den Leistungsnetzentgelten durch die Netzbetreiber empfiehlt. Nach Auffassung des Verbandes blockieren diese den für den Klimaschutz dringend benötigten Ausbau von Großspeichern.
Netzausbaukosten minimieren
Denn diese Baukostenzuschüsse könnten bestehende Projektplanungen insbesondere in Süddeutschland gefährden, befürchtet der BSW Solar. Schließlich sind schon Systeme mit einer Gesamtkapazität von etwa sieben Gigawattstunden in Planung, die dringend gebraucht werden.
Heimspeicher sind von dieser Regelung nicht betroffen. „Batteriespeicher sind die effizienteste Technik, um die fluktuierende Erzeugung von Sonne und Wind ins Stromsystem zu integrieren, um das vorhandene Netz effektiver zu nutzen und Netzausbaukosten zu dämpfen“, betont Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar. „Sie ermöglichen weitere wichtige Systemdienstleistungen wie die Momentanreserve. Dieses Multitool der Energiewende darf nicht wie ein normaler Stromverbraucher zur Kasse gebeten werden“, fordert er.
Speicher sorgen für Entspannung
Schließlich bringen Speicher einen wichtigen gesellschaftlichen Nutzen. Ihr Rollout könne nur dann gelingen, wenn Marktbarrieren abgebaut und keine Steine in den Weg gelegt werden, warnt der BSW-Solar-Chef. Zumal die Speicher die Netze entlasten, was den notwendigen Netzausbau verringert und ausgerechnet den Netzbetreibern hilft, die die höchsten Baukostenzuschüsse verlangen können. Schließlich sind die Netzentgelte dort am höchsten, wo die Netze am intensivsten ausgelastet sind und wo Speicher für Entspannung sorgen könnten.
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Keine neuen Marktbarrieren für Speicher errichten
Im neuen Positionspapier bekräftigt die BNetzA ihre Haltung, dass die Erhebung dieser Baukostenzuschüsse für den Anschluss von Speichern ans Übertragungsnetz sachgerecht seien. Die Behörde unterbreitet konkrete Vorschläge für die Staffelung dieser Gebühren. Die neuen Empfehlungen der BNetzA würden diese Marktbarriere für die Errichtung von Speichern sogar noch erhöhen, so die Kritik des Solar- und Speicherverbandes. Die BNetzA würde mit ihren neuen Leitlinien Speicher insbesondere in Süddeutschland unnötig verteuern.
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Bundestag hat verhältnismäßige Entgelte gefordert
Die Behörde widerspreche mit ihrer Vorlage, die jedoch nicht rechtsverbindlich ist, sogar der parteiübergreifenden Einigkeit im Bundestag zur besonderen Bedeutung der Speicher. Schließlich habe das Parlament erst im April 2024 zusätzlich zum Solarpaket einen Entschließungsantrag verabschiedet, der fordert, dass die regional sehr unterschiedlichen und teilweise überhöhten Baukostenzuschüsse, die die Netzbetreiber für den Anschluss von Großspeichern verlangen können, einheitlich und verhältnismäßig auszugestalten seinen.
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Netzentgeltbefreiung entfristen
Dieser Position hat sich auch der BSW Solar angeschlossen. Zusätzlich forderte der Verband, die derzeit zum 31. Dezember 2028 befristete Netzentgeltbefreiung für Stromspeicher für Neu- und Bestandsanlagen dauerhaft zu entfristen und die Netzentgeltbefreiung auch auf Eigenverbrauchsspeicher anzuwenden. Doch dies blockiert die BNetzA bisher ebenfalls. „Es ist richtig, dass der Speicherzubau netzdienlich gestaltet werden muss und dafür Regelungen gefunden werden müssen“, erklärt Carsten Körnig. „Alle Akteure der Branche seien sich aber darin einig, dass Baukostenzuschüsse kein geeignetes Mittel sind, um den Batteriespeicherzubau sachgerecht zu regeln“, stellt er klar.
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Der BSW Solar appelliert daher an die Bundesnetzagentur, ihre nicht mehr sachgerechte Haltung zu überdenken und Regelungen zu schaffen, die der besonderen Rolle der Batteriespeicher in einem erneuerbaren Stromsystem gerecht werden. Es gelte vielmehr, auch Unternehmen aus der Privatwirtschaft zu Investitionen in die dringend benötigten Speicher zu ermutigen, betont Körnig. (su)