Immer mehr Industriebetriebe nutzen Photovoltaik als zusätzliche Energiequelle neben dem öffentlichen Stromnetz. Doch die schwankende Leistung macht das Energiemanagement zu einer komplexen Aufgabe. Eine zentrale Rolle spielen dabei Batterien. „Wir entwickeln eine Lösung, die von Unternehmen der produzierenden Industrie genutzt werden kann, die Photovoltaik in Kombination mit Batteriespeichern als Ergänzung für die Deckung ihres Energie- und Leistungsbedarfs einzusetzen“, erklärt Felix Stortz, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe Angewandte Speichersysteme am Fraunhofer ISE.
Energiemanagement mit Prognosen und Verbrauchsdaten
Die Grundidee: Die Software wird mit den Verbrauchsdaten aller Anlagen und den Daten zu Status und Ladekapazität der durch Photovoltaik aufgeladenen Batterien gefüttert. „Das Energiemanagement-System (EMS) kann dann festlegen, wie viel Leistung die hauseigenen Batterien liefern können und wie viel Strom aus dem öffentlichen Netz entnommen werden muss“, erklärt Stortz. Durch die bessere Nutzung des Potenzials der erneuerbaren Energien senken Unternehmen ihre CO2-Emissionen und sparen zugleich Stromkosten. Das intelligente Energiemanagement hilft auch dabei, größere Investitionen wie die Installation neuer Stromleitungen zu vermeiden.
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Preisspitzen können mit Batteriebetrieb abgefedert werden. Das System verlässt sich aber nicht nur auf Prognosen. Die aktuellen Verbrauchsdaten der Maschinen fließen über intelligente Zähler ins System, ebenso wie der aktuelle Status der Batterien. So kann das System jederzeit reagieren, etwa wenn spontan eine Maschine hochgefahren werden muss.
Living Lab testet Lösungen für die Industrie
Um optimale Rahmenbedingungen für ihr Projekt zu schaffen, bauen die Forscher das Entwicklungs- und Prüfzentrum Haidhaus auf. Die flexible Technologie-Plattform nutzt als Hardware-Basis Photovoltaikanlagen und modulare Batteriespeicher. Daneben arbeiten die Fraunhofer-Institute in Freiburg an praxisnahen Tests von Komponenten oder Systemlösungen sowie deren Weiterentwicklung. Es steht auch Industriekunden offen, die ihre Konzepte oder Systeme unter realen Betriebsbedingungen testen und qualifizieren wollen. Damit soll das Living Lab als Plattform für die Entwicklung innovativer Energiemanagementkonzepte dienen. (nhp)
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