Der Zubau von Stromspeichern in Deutschland hat im vergangenen Jahr um 50 Prozent zugelegt, während er sich im Vorjahr sogar verdoppelt hat. Auch 2019 wurden schon doppelt so viele Speicher in Deutschland errichtet, wie noch 2018. So gingen 132.000 neue Stromspeicher im Jahr 2021 neu ans Netz. Ein Jahr zuvor lag der Zubau bei 86.000 Systemen. Im Jahr 2019 wurden 42.000 neue Speicher errichtet und im Jahr 2018 lag der Zubau bei 22.000 neuen Anlagen.
Nicht alle Speicher registriert
Das ist eines der Ergebnisse einer Untersuchung durch das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE). Die Freiburger Forscher haben das gesamte Marktstammdatenregister durchforstet und den Ausbau von Speichern und Speicherkapazitäten seit dem Jahr 2000 evaluiert. Dabei gehen sie allerdings davon aus, dass nicht alle Speicher vom Marktstammdatenregister erfasst werden. Je nach Kapazität liegt der Anteil der Speicher, die nicht registriert sind, zwischen 2,7 und 24,8 Prozent der insgesamt installierten Systeme.
Zubau verdoppelt sich jedes Jahr
Trotzdem ist ein Trend erkennbar: Die Anzahl der neu installierten Batteriespeicher in Deutschland nimmt von Jahr zu Jahr weiter zu. Die Auswertung hat ergeben, dass Ende 2021 in Deutschland 326.048 Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von 3.521 Megawattstunden installiert waren. Davon ist mehr als ein Drittel erst 2021 dazugekommen.
Heimspeicher treiben den Markt
Markttreiber sind vor allem die kleineren Batteriespeicher zwischen fünf und zehn Kilowattstunden Kapazität, also die klassischen PV-Heimspeicher. Sowohl bei der Anzahl der neu installierten Systeme als auch hinsichtlich der zugebauten Kapazität ist dies die wichtigste Anlagenklasse. Zwischen 2014 und 2021 machten sie durchschnittlich 40,3 Prozent der neuen Kapazität aus. Die Freiburger Forscher führen dies einerseits auf die gefallenen Preise für Batteriespeicher zurück und andererseits auf die gleichzeitig steigenden Strompreise. Dazu kommt noch ein Autarkiebestreben bei den Anlagenbetreibern.
Ein Viertel sind Großspeicher
Doch auch in der Systemklasse zwischen zehn und 20 Kilowattstunden ist der Anteil am Zubau angestiegen. Sie machte im Jahr 2021 immerhin 32,8 Prozent der neu installierten Speicherkapazität aus. Ende 2021 waren außerdem 85 Großspeicher mit einem Volumen von mehr als 1.000 Megawattstunden installiert. Deren Anteil beim Ausbau der gesamten Speicherkapazität hatten sie zwischen 2014 und 2021 einen Anteil von durchschnittlich 26,8 Prozent. Andere Leistungsklassen spielen kaum eine Rolle. (su)
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