Der Anbieter von Solarbatterien und Speicherdienstleistungen Sonnen hat einen neuen Stromvertrag entwickelt. Damit öffnet das Unternehmen seine Community auch für Betreiber von Solaranlagen, deren Förderung ab kommendem Jahr ausläuft. Diese können so ihren Strom in der Gemeinschaft, in der Sonnen bereits andere Betreiber von Solaranlagen und Speichern integriert hat, vertreiben.
Denn regulär müssten die Betreiber der betroffenen Anlagen ihren Strom für einen Preis von zwei bis drei Cent an der Börse verkaufen. Das reicht für einen wirtschaftlichen Betrieb nicht aus. Denn es fallen zusätzliche Kosten für die Aufrüstung der Mess- und Regelungstechnik und für die Direktvermarktung an. Um das Problem zu lösen, hat Sonnen den Tarif Sonnenflat direkt entwickelt.
Auf Eigenverbrauch umstellen
Der besteht aus drei Teilen. Zunächst integrieren die Anlagenbetreiber einen Stromspeicher von Sonnen und stellen auf Eigenverbrauch um. Danach werden sie in das Direktvermarktungssystem des Unternehmens integriert, über das sie überschüssigen Strom mit anderen Teilnehmern der Community teilen können. Wenn dann immer noch ungenutzter Solarstrom übrig ist, vermarktet Sonnen diesen an der Strombörse. Als Gegenleistung erhält der Haushalt eine Freistrommenge, die seine Stromkosten zusätzlich zum Eigenverbrauch senkt. Der Tarif ist offen für Betreiber von Solaranlagen mit einer Leistung zwischen drei und 30 Kilowatt.
Reststrommengen an der Börse vermarkten
Auch für die Teilnahme an der Communitiy sind Investitionen notwendig – nicht nur in die Batterie, sondern auch in ein Energiemanagementsystem. Doch über ein intelligentes Management der Stromspeicher kann Sonnen den Zeitpunkt der Einspeisung ins Stromnetz gezielt auf Zeiten verschieben, in denen der Börsenpreis am höchsten ist. Die Community kann für den Haushalt so Erträge am Markt erzielen, die dem Durchschnittspreis entsprechen oder sogar über diesem liegen.
Zusätzlich dazu integriert Sonnen den Speicher in sein virtuelles Kraftwerks. Das gleicht Schwankungen im Stromnetz aus und erzielt damit zusätzliche Einnahmen für den Betreiber in Höhe von derzeit 77 Euro pro Jahr. Im Gegenzug zahlt der Anlagenbetreiber einen monatlichen Beitrag zur Community in Höhe von 9,90 Euro. (su)