Der Bundesverband Wärmepumpe hat zusammen mit Herstellern und Energieversorgern eine Informationskampagne für Wärmepumpen gestartet. Damit will die Branche die bisher noch bestehenden Vorbehalte und Unsicherheiten abbauen. Zudem erhöht die Bundesregierung die Förderung von Wärmepumpen.
Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) hat die Kampagne „Heizen im grünen Bereich“ gestartet. Damit reagiert er auf die stagnierenden Absätze der Branche. „Die Türen zum Heizungskeller halten dicht“, so beschreiben die Branchenvertreter die derzeitige Lage. „Weder dringen die Appelle von Umweltpolitikern durch, mehr regenerative Energien zum Heizen zu nutzen, noch finden die Mahnungen von Energieexperten Gehör, dass ausgerechnet der größte Energieverbraucher im Haushalt noch unnötig Energie verschwendet, da nur jede vierte Heizung dem aktuellen Stand der Technik entspricht.“
Gegen Unkenntnis ankämpfen
Mit der Kampagne will die Branche dies ändern. Schließlich sind die meisten Hersteller von Wärmepumpen daran beteiligt. Mit umfangreichen Informationen wollen die Hersteller und Installateure gegen die Unkenntnis über moderne regenerative Heizsysteme ankämpfen. Verbraucher wissen zu wenig über die vielen ökologischen Vorteile des Heizens mit Wärmepumpe. Darin sieht der BWP das eigentliche Problem, warum Hausbesitzer noch viel zu selten auf solche Lösungen zurückgreifen. „Selbst im Neubau sind konventionelle Heizsysteme immer noch dominierend“, weiß Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des BWP. „So darf es nicht bleiben“, betont er.
Internetseite ist Herzstück
Insgesamt 30 Wärmepumpenhersteller und Energieversorger haben sich auf der diesjährigen ISH in Frankfurt am Main eingefunden, um der Informationskampagne beizutreten. Herzstück ist eine Internetseite, auf der die Verbraucher, aber auch Installateure und Planer umfangreiche Informationen über die Vorteile von Wärmepumpenanlagen bekommen. Schließlich sind sie die einzigen monovalenten Heizungssysteme, die bei dem ab September vorgeschriebene Energielabel der Europäischen Union die höchste Einstufung erreichen. Andere Technologien schaffen dies nur in Kombination mit solarthermischen Anlagen. Immerhin nutzen die Wärmepumpen zwischen 60 und 80 Prozent erneuerbare Energie für die Bereitstellung von Warmwasser, Heiz- und Prozesswärme. Dieser Anteil steigt, wenn die Wärmepumpe zusätzlich noch mit einer Photovoltaikanlage betrieben wird.
Ein weiterer Vorteil der Wärmepumpen ist, dass sie nicht nur Wärme, sondern auch Kälte bereitstellen können. „Erdwärmepumpen sparen gegenüber einer konventionellen Klimaanlage bis zu 95 Prozent Energie – und das ohne belastende Geräusche oder Zugluft“, rechnen die Branchenexperten vor.
Unterstützung aus Berlin
Unterstützung bekommt die Branche aktuell aus Berlin. Denn die Bundesregierung hat gestern mit dem neuen Marktanreizprogramm die Förderrichtlinien für die Installation von Wärmepumpen beschlossen. Demnach steigt der Investitionszuschuss für den Einbau von Sole/Wasser- oder Wasser/Wasser-Wärmepumpen von vorher 2.800 auf jetzt mindestens 4.000 Euro. Konkret ist er jedoch von der Leistung der Wärmepumpe abhängig. Selbst der Zuschuss für Luft/Wasser-Wärmepumpen steigt leicht auf 1.300 Euro Mindestförderung. Ist die Wärmepumpe leistungsgeregelt, gibt es 200 Euro mehr an Fördergeldern. Damit will die Bundesregierung nicht nur die Energiewende im Wärmesektor voranbringen. Sie achtet vielmehr darauf, dass die geförderten Systeme möglichst effizient arbeiten. „Es ist vollkommen richtig, neben der EnEV auch einen förderpolitischen Impuls für erneuerbare und effiziente Lösungen zu setzen“, lobt Stawiarski die Entscheidung aus Berlin. (su)