Die Österreicher haben nur wenig Interesse an der Energiewende im Heizungskeller. Dies ist ein Ergebnis des aktuellen Stimmungsbarometers zur Energiewende in Österreich von der Universität Klagenfurt, der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien, des Beratungsinstituts Deloitte Österreich und von Wien Energie.
Steigende Öl- und Gaspreise erhöhen den Druck
Derzeit nutzen noch 24 Prozent der befragten Österreicher Erdgas und neun Prozent verbrennen noch Heizöl, um Wärme für Wasser und Heizung zu erzeugen. Diese Werte sind seit 2017 kaum gesunken. Damals heizten noch 25 Prozent mit Erdgas und elf Prozent mit Öl. Den größten Anteil hält immer noch die Fernwärme. Dieser ist seit 2017 von 25 auf 29 Prozent gestiegen. Gesunken ist hingegen der Anteil der Gebäude, die mit Holz geheizt werden. Auch der Anteil an Stromheizungen ist rückläufig. Stabil geblieben ist der Anteil der Wärmepumpen, die 16 Prozent der österreichischen Haushalte versorgen. „Auch die aktuelle Diskussion zu steigenden Preisen bei fossilen Brennstoffen macht deutlich: Es ist mehr Bewegung beim Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung notwendig – gerade im Wärmesektor“, fordert Nina Hampl von der WU Wien und Mitautorin der Studie.
Umdenken ist in Sicht
Doch immerhin ist ein Umdenken in Sicht – und das schon vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine und die damit verbundene Erkenntnis, dass die Abhängigkeit vom russischen Erdgas riskant ist. Zumindest bei den Eingeheimbesitzern, die anders als die Mieter selbst über ihre Wärmeversorgung entscheiden können, haben sich schon 18 Prozent dafür entscheiden, mit erneuerbaren Energien zu heizen. Weitere 46 Prozent denken zumindest schon darüber nach. Nur für 13 Prozent der im Rahmen der Studie befragten Eigenheimbesitzer kommt das nicht in Frage. 23 Prozent haben es sich noch nicht überlegt, ob sie weiter fossil oder doch lieber regenerativ heizen wollen. (su)
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