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Österreichischer Fußballverein hat auf solarelektrische Wärme umgestellt

Der österreichische Fußballverein ATSV Neuzeug spielt in der Bezirksliga Ost der Alpenrepublik. Doch ganz oben ist der Verein dabei, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Denn er macht seinem Zusatz „Oekotherm“ alle Ehre. Seit Oktober 2022 nutzt er im Gebäude des eigenen Vereinsheims den überschüssigen Solarstrom aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach für die Warmwasserbereitung.

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Dadurch konnte der Verein die Energiekosten im Vergleich zur vorher eingesetzten Gastherme drastisch senken. Denn die Gasheizung verbrauchte jedes Jahr etwa 750 Kilogramm Flüssiggas. Die gestiegenen Gaspreise animierte die Vereinsführung, diesen Gaskessel um eine solarelektrische Wärmeversorgung zu ersetzen.

Sonnenstrom in der Heizung

Dazu wurde zunächst eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 22 Kilowatt auf dem Dach installiert. Diese versorgt die elektrischen Verbraucher im Gebäude und mit dem Überschuss betreibt der Verein zwei Heizstäbe mit einer jeweiligen Leistung von neun Kilowatt. Diese heizen einen neuen 2.000 Liter Pufferspeicher auf. Auf diese Weise kann das Vereinsheim seit Oktober 2022 die Warmwasserbereitung zu einem großen Teil mit eigenem Sonnenstrom bewerkstelligen.

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Überschüssigen Solarstrom in die Wärme schieben

Die dafür notwendige stufenlose Steuerung übernehmen zwei Photovoltaik Powermanager AC Thor 9s vom ortsansässigen Anbieter My PV. Dieser ist in der Lage, jede überschüssige Kilowattstunde vom Dach in die Wärme zu schieben. Gleichzeitig erlaubt die Lösung, den Warmwasserspeicher präzise zu beladen und die gewünschte Temperatur schnell zu erreichen.

50 Prozent des Solarstroms genutzt

Die Bilanz kann sich sehen lassen. Denn von Anfang März 2023 bis Ende Februar 2024 lieferte die Photovoltaikanlage 24.608 Kilowattstunden Sonnenstrom. Davon hat der Verein 12.031 Kilowattstunden für die Stromversorgung im Gebäude genutzt – darunter auch 4.689 Kilowattstunden für die Warmwasserbereitung. Die restlichen 12.577 Kilowattstunden hat der Verein an die Energie AG verkauft und dafür eine Vergütung in Höhe von fast 2.220 Euro bekommen. Das sind immerhin 17,65 Cent pro Kilowattstunde.

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Gaskessel abgebaut

Damit konnte der Verein die Wärmeversorgung zur Hälfte mit Solarstrom abdecken. Den Rest hat bisher noch der alte Gaskessel geliefert, da der Verein noch Restbestände des Flüssiggases gelagert hatte. Nachdem dieses im September 2024 komplett aufgebraucht war, wurde der Gaskessel inzwischen abgebaut. In Zukunft nutzt der Verein Netzstrom, um den Pufferspeicher zu beheizen, wenn die Photovoltaik nicht ausreichend Strom liefert.

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Mehr Solarnutzung mit größerem Speicher

Gleichzeitig zeigen die Daten, dass der Energieverbrauch für die Wärmeversorgung grundsätzlich geringer wurde. Dies liegt vor allem an der hohen Effizienz des neuen Schichtspeichers, der eine präzisen Einschichtung der Wärme ermöglicht. Der solare Deckungsgrad könnte noch höher ausfallen, wenn ein größerer Speicher eingebaut worden wäre. Doch auch so ist der Verein zufrieden mit der neuen Lösung. „Die Ertragsdaten sprechen eine klare Sprache. Wir sind von den gesunkenen Betriebskosten überzeugt! Klar, eine Photovoltaikanlage ist eine Investition, der Zusatzaufwand für Wärme aus Photovoltaikstrom aber überschaubar. Dann lässt man die Sonne arbeiten, statt jedes Mal den Gaseinkauf erledigen zu müssen“, erklärt Wolfgang Wührleitner, der Kassierer des Vereins. (su)