Warmwasser ist ein echter Energiefresser. Weil die Gebäude immer besser gedämmt sind, sinken die Wärmeverluste durch die thermische Hülle. Aber Warmwasser bleibt ein Brocken, der sich bei den Energiekosten niederschlägt. Mit wenig Geld kann man Abhilfe schaffen.
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Ein echter Energiefresser ist Warmwasser, mittlerweile völlig normaler Luxus in deutschen Wohnungen und Eigenheimen: für die Küchenspüle, die Dusche und die Badewanne. Meist wird das warme Trinkwasser in großen Wasserspeichern vorgehalten, die aus Gründen des Legionellenschutzes regelmäßig auf 75 Grad Celsius erhitzt werden.
45 Grad Celsius im Brauchwasser reichen völlig aus!
Besser ist es, warmes Trinkwasser über Durchlauferhitzer zu erzeugen. Das können Frischwasserstationen sein, die direkt am Pufferspeicher der Heizung sitzen. Sie erwärmen das Trinkwasser erst, wenn es wirklich an der Zapfstelle abgefordert wird.
Generell sollte die Temperatur an der Zapfstelle nicht über 45 Grad Celsius liegen. Das genügt völlig, um Küchenfett in der Spüle zu lösen. Liegt die Temperatur im Warmwasserspeicher deutlich darüber, besteht die Gefahr der Verbrühung.
Dann muss ein Drei-Wege-Mischer das heiße Wasser durch Beimengung von Kaltwasser reduzieren, was energetisch natürlich unsinnig ist. Ist der Warmwasserbedarf überschaubar, sollte man auf elektrische Boiler und Untertischgeräte umstellen. Sie erzeugen das Warmwasser direkt an der Zapfstelle, in genau der richtigen Temperatur. Vor allem im Sommer kann man dafür leicht Sonnenstrom vom Dach nutzen.
Alte Gasdurchlauferhitzer ersetzen!
In vielen Eigenheimen oder Mietwohnungen bullern noch Gasdurchlauferhitzer, um Warmwasser im Bad zu erzeugen oder die Räume zu heizen. Meist beziehen diese veralteten Geräte ihre Verbrennungsluft aus dem Raum, in dem sie hängen. Die Folge: Im Bad steigt der Kohlendioxidspiegel in der Raumluft stark an. Man muss sehr viel lüften, viel mehr, als wenn kein Durchlauferhitzer im Raum wäre.
Dadurch geht ungeheuer viel Wärme nach draußen verloren, die der Gasbrenner wiederum ersetzen muss. Denn ausgerechnet dann, wenn man warm duschen oder baden will, muss man die Fenster aufreißen. Und hat man einmal durchgelüftet, heizt die Gastherme den Raum wieder auf – um den Preis der neuerlichen Konzentration von Kohlendioxid. Da beißt sich die Katze in den Schwanz
Entweder stellt man die Gasgeräte auf raumunabhängige Verbrennungsluftzuführung um, etwa durch einen gesonderten Kamin. Oder man ersetzt sie durch elektrische Warmwasserbereiter. Diese Geräte brauchen keine Verbrennungsluft und können das Wasser genau auf die gewünschte Temperatur bringen, ohne es zu überhitzen.
Vorlauftemperaturen der Heizung senken!
Die meisten Heizsysteme in Deutschland laufen mit Gas oder Heizöl. Auf dem Vormarsch sind Holzheizungen mit Pellets oder effiziente Wärmepumpen. Generell gilt: Basiert die Heizung auf einem Verbrennungssystem, ist sie in der Regel viel zu groß dimensioniert. Denn ausgelegt wird der Kessel nach tiefen Außentemperaturen, wie sie nur an wenigen kalten Wintertagen auftreten. Die allermeiste Zeit der Heizperiode laufen die Brenner in ungünstiger Teillast, nutzen den Brennstoff also nur unzureichend aus.
Damit die Heizung möglichst wenig anspringt und dennoch ausreichend Wärme bereitstellt, sollte man die Vorlauftemperatur der Heizkörper anpassen. Klassische Heizkörper werden mit 65 Grad Celsius und mehr – bis 90 Grad Celsius – angesteuert.
Manchmal genügt es, diese Temperatur um fünf oder zehn Grad Celsius zu senken, vor allem, wenn es draußen nicht wirklich kalt ist. Denkbar ist auch, die Heizflächen zu vergrößern, auch dann kann man die Vorlauftemperaturen absenken. Das erfordert jedoch einen Heizungsbauer, der moderne Plattenheizkörper anschließen kann. Je niedriger die Temperaturen im Heizsystem sind, umso effizienter kann die Heizung arbeiten. Und umso geringer sind die Kosten. (Heiko Schwarzburger)