Der Klimaschutz ist bei der diesjährigen Bundestagswahl ein wichtiges Entscheidungskriterium. Die Wähler wünschen sich ein deutlich beherzteres Vorgehen der kommenden Bundesregierung beim Klimaschutz im Gebäudesektor. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF).
Mehr Klimaschutz im Gebäudesektor soll dabei nicht über einen höheren CO2-Preis gesteuert werden. Das lehnen mehr als zwei Drittel der befragten Bundesbürger ab. Vielmehr sollen vor allem die Vermieter in die Verantwortung genommen werden, ihre Gebäude endlich sozialverträglich energetisch zu sanieren und zu modernisieren. Diese Forderung unterstützen fast zwei Drittel der Befragten.
Grüne bei Kompetenzabfrage vorn
Noch mehr sprechen sich für zusätzliche Anreize zur energetischen Modernisierung von Gebäuden und den Einbau erneuerbarer Heizsysteme aus. Dem stimmen jeweils fast 80 Prozent der Befragten zu. Zwei Drittel der Befragten fordern zudem, dass die neue Bundesregierung den Einbau digitaler Technik zur Optimierung des Energieverbrauchs vorantreiben soll.
Die Meinungsforscher haben auch danach gefragt, wem die Teilnehmer an der Umfrage zutrauen, den Klimaschutz und gleichzeitig die wirtschaftliche Erholung in der Bundesrepublik zu stemmen. Dabei schneidet die Spitzenkandidatin von B90/Grüne Annalena Baerbock mit 26 Prozent am besten ab. Auf den Plätzen folgen Olaf Scholz von der SPD mit 22 Prozent, Christian Lindner von der FDP mit 12 Prozent und Armin Laschet, CDU, mit 10 Prozent. Die Spitzenduos von AfD und Linke liegen mit jeweils drei Prozent deutlich dahinter.
Alle Parteien müssen noch nachlegen
Damit traut immerhin ein Viertel der Befragten keiner der Parteien zu, den Klimaschutz in Kombination mit dem wirtschaftlichen Aufschwung voranbringen zu können. Für die DENEFF ist das ein klares Signal, dass alle Parteien beim Thema Klimaschutz und Energieeffizienz noch nachlegen müssen. Die Umfrage zeige zudem, dass für den Gebäudesektor konkrete Maßnahmen auf dem Tisch lägen und großen Rückhalt in der Bevölkerung hätten. Die neue Bundesregierung müsste sie lediglich beherzt umsetzen.
Beherzter Mix aus Fordern und Fördern
Bei der DENEFF ist man angesichts der Umfrageergebnisse sicher, dass die energetischen Mindeststandards großen Rückhalt genießen, die die EU-Kommission derzeit vorbereitet. „Die Umfrage zeigt deutlich: Um die Bevölkerung wirklich zu überzeugen ist ein beherzter Mix aus Fördern und Fordern nicht nur wichtig, sondern trifft auch auf hohe Akzeptanz in der Bevölkerung“, sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF. „Eine neue Bundesregierung hat jetzt die große Chance, mit verbindlichen Standards für die energetisch schlechtesten Gebäude den Sektor auf Zielpfad zu bringen, dabei die Konjunktur weiter anzukurbeln und viele Tausende nachhaltige Jobs zu schaffen.“ (su)
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