Spätestens Mitte 2028 sind 65 Prozent erneuerbare Energien beim Heizungstausch für alle verpflichtend. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationszentrum Zukunft Altbau hin. Übergangsregelungen federn die Umstellung ab.
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Viele Wege, die neuen Quoten zu erfüllen
Die Quote für erneuerbare Energien erfüllen Wärmepumpen, der Anschluss an ein Wärmenetz, Holzheizungen, Hybridheizungen, Biomasseheizungen, Stromdirektheizungen und Wasserstoffheizungen. Eigentümerinnen und Eigentümer sollten sich frühzeitig auf den Umstieg vorbereiten, rät Frank Hettler von Zukunft Altbau.
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Kommunale Wärmeplanung berücksichtigen
Für bestehende Gebäude sowie Neubauten außerhalb von Neubaugebieten werden die Vorgaben an die kommunale Wärmeplanung gekoppelt. Die Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien bei einer neuen Heizung gilt erst, wenn eine kommunale Wärmeplanung vorliegt und die Kommune eine Entscheidung für den Neu- oder Ausbau von Wärmenetzen oder Wasserstoffnetzen trifft.
Fristen nach Größe der Kommunen gestaffelt
Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern müssen bis zum 30. Juni 2026 solche Wärmepläne aufstellen. Kleinere Städte und Gemeinden haben bis zum 30. Juni 2028 Zeit.
Für kleinere Kommunen bis 10.000 Einwohnende gibt es gleichfalls eine Pflicht zur Erstellung von Wärmeplänen. Diese können in einem vereinfachten Verfahren erstellt werden.
Ein bundesweiter Sonderfall ist Baden-Württemberg: Hier mussten die 104 größten Kommunen der Stadtkreise und großen Kreisstädte mit jeweils mehr als rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bereits Ende 2023 einen kommunalen Wärmeplan vorlegen.
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Rechtzeitig vorbereiten
Frank Hettler von Zukunft Altbau empfiehlt, sich frühzeitig auf den Heizungsaustausch vorzubereiten und schon vor der gesetzlichen Verpflichtung auf klimafreundliche Heizungen zu setzen. Ein Umstieg auf erneuerbare Heizungen gelinge am besten, wenn Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer ihre Immobilie so rasch wie möglich dafür fit machen, etwa durch eine Dämmung oder den Austausch von Heizkörpern. „Sie sollten nicht warten, bis die alte Heizung nicht mehr repariert werden kann“, rät Hettler. „Erst nach einer Heizungshavarie mit der Sanierung zu beginnen, erfordert in der Regel eine provisorische Lösung. Das verursacht zusätzliche Kosten, die man besser in Dämmmaßnahmen steckt.“
Darüber hinaus gelte: Je weniger Energie verbraucht wird, desto günstiger ist die Wärmeversorgung im Haus – unabhängig vom Energieträger.
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Diese Heizungen erfüllen die 65-Prozent-Regel
Wärmepumpen: Sie entziehen dem Erdreich, Grundwasser oder der Außenluft Wärme, bringen diese mithilfe von Strom auf eine höhere Temperatur und liefern nutzbare Wärme für Heizung und Warmwasser. Wärmepumpen sind effizient. Aus einer Kilowattstunde Antriebsstrom werden drei bis vier Kilowattstunden Wärme erzeugt. Zudem wird die Technologie immer klimafreundlicher, denn der aus dem Netz bezogene Strom stammt immer häufiger aus Windenergie und Photovoltaikanlagen. Empfehlenswert ist, die Wärmepumpe mit einer eigenen Photovoltaikanlage zu kombinieren. Das senkt die Stromkosten und macht das Heizen noch klimafreundlicher.
Hybride Heizungen: Möglich ist ein Hybridsystem, in dem die Wärmepumpe die Grundversorgung übernimmt. An besonders kalten Tagen im Winter springt dann eine zusätzliche Infrarotheizung (Stromdirektheizung) ein. Im Bestand kann auch eine Biomasseheizung vorrangig für die Grundversorgung betrieben werden. Der Nachteil von Hybridheizungen: Es müssen mehrere Systeme angeschafft, betrieben und gewartet werden. Vor allem in noch nicht gedämmten Häusern kann die Hybridheizung eine gute Option sein.
Stromdirektheizungen: Sie wandeln eine Kilowattstunde Strom in eine Kilowattstunde Heizwärme um und geben die erzeugte Wärme direkt an den Raum ab. Dazu gehören Infrarotheizungen, klassische Heizlüfter, Elektroheizkörper und Heizstrahler sowie elektrische Fußbodenheizungen. Die Anschaffung ist kostengünstig und die Heizungen sind einfach zu installieren. Da sie aber weniger effizient als Wärmepumpen sind, werden sie nur in sehr gut gedämmten Häusern mit einem niedrigeren Wärmebedarf eingesetzt. Sonst werden die Stromkosten sehr teuer.
Biomasse: Möglich sind auch Heizungen, die Holzscheite oder Pellets verbrennen. Diese Option sollte vor allem in denkmalgeschützten Gebäuden und anderen schwer sanierbaren Häusern zum Einsatz kommen. Bei ihnen ist dies häufig die einzige Möglichkeit, ohne gut gedämmte Gebäudehülle annähernd klimaneutral zu heizen. Allerdings gelten für Holzheizungen strenge Anforderungen aus dem Bundesimmissionsschutzgesetz und an die Abgasführung. Die regelmäßige Durchsicht durch den Schornsteinfeger ist Pflicht und verursacht zusätzliche Kosten. (HS)
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