Die EEBus-Initiative stellt auf der Internationalen Funkausstellung das offene Kommunikationskonzept vor. Ziel ist die Steigerung des Eigenverbrauchs von Solarstrom durch die Kommunikation von Haushaltsgeräten untereinander.
Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) stellt die EEBus-Initiative ein Konzept für die optimale Nutzung von Solarstrom vor. Die EEBus Initiative ist ein Verband von inzwischen 39 Unternehmen, Verbänden und Akteuren der internationalen Energie-, Telekommunikations- und Elektrowirtschaft. Mit dem Ansatz des sogenannten EEBus arbeiten die Mitglieder daran, den Eigenverbrauch von Solarstrom weiter zu optimieren und ein standardisiertes und konsensorientiertes Vernetzungskonzept von Smart Grid und Smart Home zu entwickeln. Denn besonders effektiv wird das Energiemanagement zur Steigerung des Eigenverbrauchs, wenn alle Geräte im Haushalt miteinander kommunizieren können und so der Stromverbrauch noch besser gesteuert werden kann. Denn dann sind die Anlagenbetreiber in der Lage, ihren Eigenverbrauch noch in die Höhe treiben.
Kernstück ist offene Kommunikation
Ein Kernstück der Kommunikation in intelligenten Energiemanagementsystemen ist die EEBus-Technologie, die das Kölner Unternehmen Kellendonk Elektronik seit 2008 im Rahmen des von der Bundesregierung geförderten Programms E-Energy entwickelt hat. „Grundlage für die Konnektivität zwischen den einzelnen Geräten ist das offene EEBus-System“, erklärt Peter Kellendonk, Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens. Diese Technologie ermöglicht die Gerätekommunikation unabhängig von Marken und Gewerken. Hintergrund ist dabei der Kundenwunsch, möglichst nur auf eigene, erneuerbare Energien zurückzugreifen. Mit dem EEBus-System gelingt es, das Lastmanagement zu optimieren, also den Einsatz von Geräten optimal an das verfügbare Energieangebot anzupassen. Wichtig ist es dabei, Stromverbraucher zu identifizieren bei denen grundsätzlich eine Verschiebung oder Spreizung des Stromverbrauchs möglich ist. „Dann müssen die hierzu notwendigen Informationen und Datenmodelle definiert werden. Erst danach kann es zu einer Energieverbrauchsoptimierung kommen – von der der Nutzer nichts mitbekommt oder gar Komforteinbußen fürchten muss“, beschreibt Kellendonk das System.
Erste Geräte für 2014 angekündigt
Durch die zusätzliche Speicherung nicht direkt benötigter Sonnenenergie kann der Hausbesittzer diesen Effekt noch vergrößern. Bisher sind die Speicher allerdings noch sehr teuer. Allerdings besteht für die Hauseigentümer die Möglichkeit, eine Förderung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau zu erhalten. Ein weiterer Vorteil des erhöhten Eigenverbrauchs von Solarstrom ist die Entlastung der Netze. „Das Netz kann durch eine optimierte Eigenstromnutzung in mehr als 1,3 Millionen Haushalten mit installierter Photovoltaikanlage deutlich entlastet werden“, sagt Til Landwehrmann, Geschäftsführer der EEBus-Initiative. Denn ein abgestimmtes Energiemanagement verhindert, dass in Zeiten eines hohen Energieangebots zusätzlich eingespeister Solarstrom die Transport- und Verteilungskapazitäten der Energieversorger belastet. Die ersten EEBus-Lösungen sollen im nächsten Jahr auf den Markt kommen.
Schwelle zum Massenmarkt überschreiten
Um den Endkunden auch einen Leitfaden an die Hand zu geben, welche Geräte die Anforderungen des EEBus-Systems erfüllen, hat der Verband Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) zusammen mit Kellendonk Elektronik ein entsprechendes Testsystem entwickelt. „Bisher gab es eine Unsicherheit der Privatnutzer, bei der Vielzahl der technischen Angebote die richtige Wahl zu treffen, etwa im Hinblick auf Informationssicherheit, Datenschutz und vor allem Konformität und Interoperabilität der unterschiedlichen Systeme“, erklärt Wilfried Jäger, Vorsitzender der Geschäftsführung des VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut. „Künftig wird es da mehr Sicherheit geben. Mit dieser Entwicklung streben wir an, die Schwelle zum Massenmarkt zu überschreiten.“ (Sven Ullrich)