Der Modul- und Wechselrichterhersteller Sunways hat beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen sucht jetzt neue Investoren.
Der Hersteller von Solarmodulen und Wechselrichtern Sunways mit Hauptsitz in Konstanz hat beim zuständigen Amtsgericht Konstanz einen Insolvenzantrag gestellt. Die Zahlungsunfähigkeit gilt sowohl für das Vermögen der Sunways AG in Konstanz als auch der hundertprozentigen Tochterunternehmen Sunways Production im thüringischen Arnstadt. Das Amtsgericht Konstanz hat dem Insolvenzantrag schon statt gegeben und den Rechtsanwalt Thorsten Schleich zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmt. Außerdem hat das Gericht festgelegt, dass in Kürze ein vorläufiger Gläubigerausschuss gebildet wird. Mit einem Insolvenzplanverfahren strebt Sunways den Erhalt der Aktiengesellschaft als börsennotiertes Unternehmen an. Grundlage soll dabei ein tragfähiges Sanierungskonzept sein, das auch einen Vergleich mit den Gläubigern des Unternehmens ermöglicht. „Der Vorstand hat bereits Gespräche mit potenziellen Investoren aufgenommen und wird diese auch nach Antragstellung fortführen“, betont Sunways in einer vorgeschriebenen Ad-hoc-Mitteilung an die Anteilseigner.
Zweite Insolvenz innerhalb eines Jahres
Damit ist Sunways binnen Jahresfrist schon zum zweiten Mal im Insolvenzverfahren, nachdem das erste Insolvenzverfahren am 15. August des vergangenen Jahres aufgehoben werden konnte. Auch Thorsten Schleich hat schon Erfahrungen mit dem Unternehmen. Denn er wurde auch bei der ersten Insolvenz zum Verwalter bestellt. Es gibt jetzt nur einen Unterschied. Im Mai 2013 hatte das Gericht das Insolvenzverfahren aufgrund eines Fremdantrags angeordnet. Zuvor hatte die Banken dem Unternehmen die Kreditlinien gekündigt. Zwar hatten die Banken und das Unternehmen zuvor noch eine Kreditlinie von 6,6 Millionen Euro vereinbart. Doch nachdem die Photovoltaikbranche zu tief in die Krise schlitterte, haben die Banken von ihrem außerordentlichen Kündigungsrecht Gebrauch gemacht und die Kredite für Sunways gekündigt. Gleichzeitig wurde die Verwertung der von Sunways gestellten Sicherheiten eingeleitet. Danach begann der Vorstand von Sunways weiter mit den Banken über die Rückführung des zum Zeitpunkt der Kündigung in Anspruch genommenen Kreditvolumens zu verhandeln, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Als dann Anfang August die Einigung mit den Gläubigern gelang, konnte das Insolvenzverfahren beendet werden. Außerdem stieg der chinesische Branchenriese LDK Solar als Hauptaktionär in das Unternehmen ein. Da dem Vernehmen nach jetzt LDK Solar aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in dem sich das Unternehmen befindet, verstaatlicht werden soll, muss es alle ausländischen Tochterunternehmen aufgeben. Dazu gehört auch Sunways. (Sven Ullrich)