Die Bilanz des Stromnetzausbaus Ende des Jahres 2020: Es befanden sich laut der Behörde insgesamt rund 3.524 Kilometer Stromleitungen in diversen Genehmigungsverfahren. Davon seien aus dem Bundesbedarfsplan 667 Kilometer Stromleitungen in Zuständigkeit der Länder und 2.646 Kilometer Stromleitungen in Zuständigkeit des Bundes in laufenden Genehmigungsverfahren. Von den im Energieleitungsausbaugesetz beschlossenen Stromleitungen befinden sich demnach 211 Kilometer in Genehmigungsverfahren in Zuständigkeit der Länder.
Investitionsbedarf von bis zu rund 102 Milliarden Euro
Von den insgesamt 7.783 Kilometern der 65 laufenden Netzausbauprojekte waren bis Ende des vergangenen Jahres 734 Kilometer genehmigt oder im Bau und rund 1.600 Kilometer Stromleitungen fertiggestellt. Über 3.500 Leitungskilometer befinden sich im oder vor dem Planfeststellungsverfahren und damit im letzten Genehmigungsschritt. Insgesamt werde für Stromnetze an Land bis 2030 ein Investitionsbedarf von bis zu rund 102 Milliarden Euro geschätzt, davon 55 Milliarden für das Übertragungsnetz und 47 Milliarden für die Verteilernetze, veröffentlich die Bundesnetzagentur.
Die Kosten für den Stromnetzausbau wirken sich direkt auf die Stromnetzentgelte aus: Diese haben sich laut der Behörde bei den Verteilernetzbetreibern Anfang 2021 im bundesweiten Durchschnitt kaum verändert. Das Netzentgelt für einen typischen Haushaltskunden liegt bei den von der Bundesnetzagentur regulierten Netzbetreibern bei 7,65 Cent pro Kilowattstunde gegenüber 7,60 Cent im Vorjahr. Eine Gewerbefirma zahlt weiterhin 5,80 Cent pro Kilowattstunde. Ein mittelständischer Industriekunde muss 2021 ein Netzentgelt in Höhe von 2,64 Cent pro Kilowattstunde entrichten. In einigen Verteilnetzen seien allerdings deutliche Kostensteigerungen durch Investitionen in die Netze zu beobachten, resümiert die Bundesnetzagentur. (nhp)
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