Das Smart-Meter-Gateway „Casa“ der EMH Metering GmbH hat als drittes Gerät die CC-Zertifizierung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten. Sobald das Amt die Markterklärung veröffentlicht, kann der Rollout der Smart Meter für die Photovoltaik beginnen.
Das Gateway „Casa“ von EMH Metering ist seit gestern offiziell nach Common Criteria (CC) zertifiziert. „Die Voraussetzungen zum verpflichtenden Einbau von intelligenten Messsystemen sind nun gegeben“, erläutert Peter Heuell, Geschäftsführer von EMH Metering. Die Firma ist der zur Markterklärung notwendige dritte Hersteller, der eine Zertifizierung für ein Smart-Meter-Gateway erhielt.
Die gesetzliche Verpflichtung zum Einbau von intelligenten Messsystemen greift, sobald drei Geräte voneinander unabhängiger Hersteller vom BSI zertifiziert wurden und die technische Möglichkeit zum Einbau intelligenter Messsysteme durch das Bundesamt formal festgestellt wurde.
BSI muss die Details zeitnah erklären
Die dafür erforderliche Markterklärung wird zeitnah durch das BSI erfolgen. Die dritte Zertifizierung eines Smart-Meter-Gateways befördert den Ball ins Spielfeld der Behörden. „BSI und BMWI haben nun zu klären, was mit den Geräten technisch gemacht werden kann und soll“, kommentiert Fabian Zuber vom Expertennetzwerk Commetering. „Dies sollte nun auch genutzt werden, um weitreichende Ausnahmen für Photovoltaikbetreiber und ausreichende Übergangsfristen festzuhalten. Aus Sicht der Photovoltaik bleibt jedenfalls erstmal bis Anfang 2020 abzuwarten, ob und welche Anlagen gemäß Markterklärung betroffen sein werden.“
Nach CC zertifizierte Smart-Meter-Gateways erfüllen besonders strikte Vorschriften zum Datenschutz. Das Smart-Meter-Gateway versendet Messdaten nur an berechtigte Empfänger. Dabei werden ausschließlich die notwendigen Messwerte versandt. Die Daten dürfen nur für klar definierte Zwecke der Energieversorgung verwendet werden.
Neue Geschäftsmodelle möglich
Das Gateway „Casa“ lässt sich mit Zählern und Schaltgeräten beliebiger Hersteller verbinden. Über Mehrwertmodule können die Energieversorger und Stromkunden neue Geschäftsmodelle erschließen. Beispielsweise können Letztverbraucher über WLAN mit Smartphone, Tablet oder PC auf den im Gateway integrierten Web-Browser zugreifen, um einen Einblick in ihren Energieverbrauch zu gewinnen.
Auch die von EMH Metering entwickelte Lösung für eine sichere Lieferkette (Silke) hat die Zertifizierung erfolgreich durchlaufen. Mit dem Safebag bietet das Unternehmen eine vollständig durchgängige Lieferkette von der Produktion bis zur Montage. Die Umverpackung der einzelnen Gateways schützt vor Manipulation: Wird der Safebag aufgerissen, verändert sich das Muster des Verschlusses. Jeder Safebag ist mit einem CC-zertifizierten NFC-Chip versehen, über den das Gateway und der Bag eindeutig identifiziert werden. (HS)
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