Der Süden Spaniens ist bekannt für seine üppige Sonneneinstrahlung. Das ist eine perfekte Voraussetzung für die Photovoltaik. Doch Photovoltaikplaner müssen auch hier durchaus mit hohen Schneelasten rechnen. Vor allem wenn der Solarpark in einer Höhe von etwa 1.000 Metern über dem Meeresspiegel steht.
Vor dieser Herausforderung standen zumindest die Ingenieure des spanischen Projektierers Anasol mit Sitz in Marbella an der Costa del Sol bei der Planung eines Solarparks in Guadix. Die kleine Stadt liegt im Nordosten der Provinz Granada, auf einer Hochebene in den nördlichen Ausläufern der Sierra Nevada. Hier fällt im Winter durchaus viel Schnee, der außerdem noch sehr nass und schwer ist. Deshalb haben die Planer die Anlage auf eine Schneelast von bis zu 1,05 Kilonewton pro Quadratmeter ausgelegt – das sind umgerechnet über 100 Kilogramm pro Quadratmeter.
Zwei Modulreihen übereinander installieren
Dazu kam noch, dass das Areal, auf dem der Solarpark gebaut wird, steinig und sehr uneben ist. Doch statt die Fläche für die Freilandanlage zu planieren, haben die Planer auf das System FS Duo von Schletter zurückgegriffen. Das trägt diesen Namen, weil auf den Modultischen jeweils zwei Modulreihen vertikal übereinander installiert werden. Das System steht auf zwei Reihen von Modulstützen und ist so auf die hohen Statischen Belastungen ausgelegt. Außerdem kann der Planer damit hohe Spannweiten auslegen, was die Anzahl der Stützen und damit auch die Kosten verringert. Außerdem wurde das System im Schletterwerk in Shanghai gefertigt. „Damit konnten wir das System zu einem sehr wettbewerbsfähigen Preis anbieten“, betont Hans Glaser, Projektleiter von Schletter für den spanischen und lateinamerikanischen Markt.
Spezielle Rammfundamente geliefert
Um dem Untergrund in Guadix gerecht zu werden, hat Schletter zudem Rammfundamente aus hochfestem Spezialstahl geliefert, deren Eindringtiefe von den Ingenieuren in Kirchdorf/Haag auf der Grundlage eines Bodengutachtens exakt berechnet wurde. Dadurch könne sie die Standfestigkeit auch bei schlechten Bodenverhältnissen garantieren. Zudem hat Schletter unterschiedlich lange Rammfundamente geliefert. Denn auf diese Weise lassen sich mit dem System bis zu zehn Grad Hangneigung ausgleichen.
Inbetriebnahme für Mai geplant
Der Bau der Anlage hat im Februar dieses Jahres begonnen. Bis zum Mai sollen die insgesamt 775 Modultische stehen, auf denen 21.700 Paneele von Suntech Platz finden. Für Schletter ist es eines von vielen Projekten, das die Oberbayern zusammen mit Ansasol in Spanien realisiert haben. Denn beide Unternehmen arbeiten auf dem spanischen Markt schon seit über zehn Jahren zusammen und haben gemeinsam schon mehr als 50 Megawatt Solarparkleistung installiert. (su)
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