Enerparc baut für die Deutsche Bahn einen großen Solarpark. Der Strom fließt direkt in das Netz der Bahn, aus dem die Züge ihren Fahrstrom beziehen. Es ist die erste Direkteinspeisung von Erneuerbaren ins Bahnnetz.
Der Hamburger Photovoltaikprojektierer Enerparc wird für die Deutsche Bahn (DB) einen Solarpark mit einer Leistung von 42 Megawatt errichten. Eine entsprechenden Vertrag übe den Bau der Freiflächenanlage im schleswig-holsteinischen Wasbek haben die beiden Unternehmen unterzeichnet. Die Anlage wird nach Fertigstellung jedes Jahr etwa 38 Gigawattstunde sauberen Solarstrom erzeugen.
Neue Wege für den Klimaschutz
Dieser wird nicht etwa ins allgemeine Netz eingespeist, sondern fließt über das nahegelegene Umspannwerk der DB in Neumünster direkt in das Bahnstromnetz. Die Besonderheit dort ist, dass die Netzfrequenz nur 16,7 Hertz beträgt und nicht 50 Hertz, wie das im normalen Stromnetz der Fall ist. „Wir gehen damit ganz neue Wege bei der Umsetzung unserer Strategie für den Klimaschutz“, sagt Infrastrukturvorstand der DB Ronald Profalla mit Blick auf die Tatsache, dass die Bahn erstmals Erneuerbare direkt in ihr eigenes Stromnetz einspeist. „Der neue Solarpark wird auch dazu beitragen, dass wir Jahr für Jahr den Ökostromanteil bei der DB weiter steigern.“
Landesbehörden und Gemeinde muss noch zustimmen
Derzeit liegt der Ökostromanteil der DB nach eigenen Berechnungen bei etwa 60 Prozent. Bis 2021 soll der Anteil auch dank des neuen Solarparks um ein Prozent wachsen. Deshalb soll der Bau der Anlage auch schnellstmöglich beginnen. Enerparc wird damit loslegen, sobald die Fach- und Landesbehörden im Rahmen der Bauleitplanung zugestimmt haben und auch die Gemeinde genickt hat.
Bis 2038 komplett mit Ökostrom fahren
Das wird aber nur ein Zwischenziel sein. Weitere Anlagen werden folgen. Denn die DB will bis 2038 komplett mit Ökostrom fahren. Dafür muss die DB Energie, die für die Beschaffung des Fahrstroms für die Züge verantwortlich ist, noch viel tun. Sie ist der fünftgrößte Stromversorger Deutschland, auch wenn sie nur einen großen Kunden hat – abgesehen von einigen wenigen Privatverbrauchern, die Ökostrom von der Bahn beziehen. Für sie ist die Anlage in Wasbek ein erster Test. „Aus dieser Direkteinspeisung von Solarstrom sammeln wir Erfahrungen und Erkenntnisse bei der Versorgung der Schiene mit erneuerbaren Energien“, erklärt Torsten Schein, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Energie. (su)
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