Künftig sollen einzelne Haushalte untereinander Kilowattstunden handeln können. Das EU-Pilotprojekt Nemogrid erforscht neue Geschäftsmodelle mit der Blockchain im Verteilnetz. Mit dabei ist auch Heimspeicherhersteller Sonnen.
Der Speicherhersteller aus Wildpoldsried will die Blockchain-Technologie im Energiesektor testen und weiterentwickeln. Nemogrid untersucht die wirtschaftlichen und technischen Auswirkungen, wenn private Haushalte in einer Region untereinander Strom handeln. Denn unterschiedliche Stromtarife zu unterschiedlichen Zeiten oder der direkte Stromhandel unter Nachbarn Handel wirkt sich auf die Stabilität in Verteilnetze. Getestet wird in der Schweiz und in Schweden. Zusammen mit Sonnen sind unter andrem das ZSW Stuttgart, die TU Chemnitz sowie das Start-up Slock.it und die Gemeinde Wüstenrot beteiligt.
„Im Idealfall handeln die Menschen Strom und stabilisieren gleichzeitig die lokalen Netze, so dass teure Netzeingriffe möglichst vermieden werden“, sagt Jean-Baptiste Cornefert, Chef der Sparte e-Services bei Sonnen. Die Blockchain sei die richtige Technologie, um solch ein sich selbst ausgleichendes System in Echtzeit zu steuern. Vorteil der Blockchain: Sowohl die Haushalte als auch die Verteilnetzbetreiber können jede Kilowattstunde nachverfolgen, die zwischen den Teilnehmern gehandelt wird. Gleichzeitig fallen keine zusätzlichen Kosten für den Stromhandel an. Das Pilotprojekt läuft bis August 2020. (nhp)
Die Blockchain hat nach Ansicht von Experten das Potenzial die Energiewelt umzukrempeln. Der Beauftragte für Informationssicherheit bei SMA erklärt gegenüber photovoltaik, warum das neue Digitalisierungsgesetz der Bundesregierung dies konterkariert. Steht die Blockchain in der Energiewelt vor dem Aus?