Solaranlage, Wärmepumpe, E-Auto. Dezentrale Energiesysteme verlagern die Stromzeugung in die Nähe der Orte, an denen Energie verbraucht wird. Eine Studie der Dena zeigt nun, dass der Stromhandel unter den beteiligten Personen schon bis 2030 erhebliche Vorteile für Verbraucher, Umwelt und Wirtschaft generiert.
Die VW-Konzerntochter Elli startet nun in den Intraday-Stromhandel mit Fahrzeugbatterien. Das Vermarkten der Batteriekapazität an der Strombörse EPEX ermöglicht hohe Erlöse. Diese Erlöse kommen perspektivisch auch den Kunden zugute.
Im bayerischen Dietfurt haben sieben Haushalte ein halbes Jahr das Energiesystem der Zukunft simuliert. Nun ist klar: Der Stromhandel zwischen einzelnen Haushalten kann helfen, die schwankende Energieerzeugung und ein steigender Stromverbrauch in Einklang zu bringen. Die Lichter gingen nicht aus.
Mit einer Stromcommunity auf der Basis einer Energieplattform von Lumenaza will der Verein Grünstrom erschwinglicher machen und den Verbrauch optimieren. Einsparungen gehen an ein soziales Projekt.
Damit die Ökostromkunden dann Energie verbrauchen, wenn Wind- und Solaranlagen diesen auch produzieren, hat Stromdao einen Index entwickelt. Dieser kann minutengenau die Erzeugung von Regenerativstrom prognostizieren.
Künftig sollen einzelne Haushalte untereinander Kilowattstunden handeln können. Das EU-Pilotprojekt Nemogrid erforscht neue Geschäftsmodelle mit der Blockchain im Verteilnetz. Mit dabei ist auch Heimspeicherhersteller Sonnen.
Ein Stromhandel zwischen privaten Energieproduzenten und ihren Nachbarn könnte mit einfachen Maßnahmen zu einem dynamischen Markt werden. Allerdings sind die rechtlichen Hürden noch zu hoch.
Die Wuppertaler Stadtwerke ermöglichen es ihren Kunden, regional erzeugten Ökostrom direkt beim Erzeuger zu kaufen. Abgerechnet wird über eine Blockchain. Das werde den Stromvertrieb revolutionieren, ist sich der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke sicher.
Die Regeln der Strommärkte in den Ländern Zentralwesteuropas unterscheiden sich stark. Die Ineffizienz des grenzüberschreitenden Stromhandels konterkariert gemeinsame Ziele der DACH- und Benelux-Länder, wie eine druckfrische Studie zeigt.
Deutschland erreichte im vergangenen Jahr einen neuen Rekordüberschuss beim Handel mit Strom. Die Einfuhren sinken und die Ausfuhren steigen weiter an. Regenerativer Strom hat großen Anteil am Export.