Das Systemhaus IBC Solar aus Bad Staffelstein hat den Jura Solarpark in Oberfranken fertiggestellt. Es ist ein Beispiel für die gelungene Kooperation von Bürgern, Unternehmen, Gemeinden und Kommunen.
Der Projektentwickler IBC Solar in Bad Staffelstein hat den letzten Abschnitt des Jura Solarparks an der Autobahn zwischen Bamberg und Bayreuth fertiggestellt. Mit dem Netzanschluss der Freiflächenanlage Schirradorf II ist es mit 43 Megawatt der zweitgrößte Solarparks in Bayern. Bei der Realisierung des Projekts setzte IBC Solar vor allem auf die regionale Kooperation. „Die Erfahrungen aus dem Projekt sollen nun vor allem heimischen Unternehmen zugute kommen“, betont der Projektentwickler. „Denn zukünftig bietet vor allem die Eigenversorgung mit Solarstrom ein erhebliches Potential für die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Oberfranken.“
Eigenes Umspannwerk gebaut
Insgesamt besteht der Jura Solarpark aus zehn Teilflächen, die eine Gesamtfläche von der Größe von 136 Fußballfeldern. Außerdem wurde ein eigenes Umspannwerk gebaut, um den Solarstrom auch in das Mittelspannungsnetz einspeisen zu können. „Doch nicht nur seine Größe macht den Jura Solarpark zu einem einzigartigen Projekt“, erklärt Udo Mörstedt, Gründer und Geschäftsführer von IBC Solar. „Mit dem Jura Solarpark zeigen wir auch, dass wir Oberfranken beim Thema Energiewende ganz vorne mit dabei sind. Die erneuerbaren Energien genießen nach wie vor hohe Akzeptanz in der Bevölkerung – 89 Prozent der Deutschen wollen die Energiewende. Mit dem Jura Solarpark haben wir Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben, sich in Form eines Solarfonds an dem Projekt zu beteiligen. Ein Großteil der Investoren kommt aus der direkten Nachbarschaft.“ Am Solarpark sind neben ansässigen Bürgern, Grundstückseigentümern, Netzbetreibern, öffentlichen Stellen und Unternehmen aus der Region auch vier Städte und Gemeinden sowie die Landkreise Lichtenfels, Kulmbach und Bayreuth beteiligt. Diese „interkommunlae Kooperation“, wie das Unternehmen die Zusammenarbeit der Städte, Gemeinden und Landkreise bezeichnet – habe entscheidend zum Gelingen des Projekts beigetragen.
Viele geeignete Flächen
Zwar ist das Projekt jetzt abgeschlossen, doch IBC Solar schaut nach vorn. Denn der Markt entwickelt sich weiter und in Zukunft wird der Eigenverbrauch von Solarstrom die treibende Kraft beim Ausbau sein. „Mit Stromerzeugungskosten zwischen neun und 13 Cent pro Kilowattstunde ist die Photovoltaik heute eine der günstigsten Möglichkeiten, dezentral Strom zu erzeugen“, betont IBC Solar. „Die Kombination aus niedrigen Erzeugungskosten und der gesunkenen Einspeisevergütung macht den Eigenverbrauch von Solarstrom insbesondere für Unternehmen attraktiv. Sie können mit niedrigen Strompreisen für viele Jahre sicher kalkulieren und Strompreiserhöhungen der Energieversorger gelassener entgegensehen. Möglichkeiten, eine Solarstromanlage zur Eigenversorgung zu errichten, hat fast jedes größere Unternehmen.“ Der bayerische Projektentwickler weißt darauf hin, dass neben Dächern auch Freiflächen geeignet sind, eine Solaranlage zu erreichten. Dazu zählen auch Parkplätze, die mit Carports ausgestattet werden, auf denen eine Photovoltaikanlage stromt. Deshalb sieht der Gründer von IBC Solar auch die Pläne der Bundesregierung sehr kritisch, den Eigenverbrauch von Solarstrom mit einer EEG-Umlage zu belasten und damit künstlich zu verteuern. „Selbst produzierten Grünstrom mit einer Ökoumlage zu besteuern ist in etwa so sinnvoll wie eine Mineralölsteuer für Elektrofahrzeuge oder Mehrwertsteuer für selbst angebautes Gemüse!“, kritisiert Mörstedt. Der Forderung, von den Plänen zur Belastung des Eigenverbrauchs abzurücken, stimmt auch die Industrie- und Handelskammer Oberfranken zu. „Photovoltaik entwickelt sich für Unternehmen immer mehr zu einer wirtschaftlichen Alternative der Eigenstromerzeugung. Damit wird in Oberfranken der Industriestandort und der Klimaschutz gestärkt“, sagt Frank Lechner, Regionalreferent der IHK Oberfranken. (su)