Lange Zeit kam Österreich ganz allein mit selbst produziertem Ökostrom – zumindest bilanziell – aus. Das bedeutet, dass die Erneuerbaren in Österreich bis Ende Juli mehr Strom produzierten, als gebraucht wurde. Erst im August musste die Alpenrepublik Strom importieren, die der Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) mitteilt. Mit 30 Gigawattstunden hält sich die Menge aber in Grenzen. Denn selbst im August flossen immer noch fast 99 Prozent heimischer Ökostrom durch Österreichs Netze. Bis dahin waren es 100 Prozent.
Weniger Wasserkraft
Der Grund für die Veränderung war ein Rückgang der Erzeugung aus erneuerbaren Energien. So wurden in Österreich im August immer noch 5.192 Gigawattstunden mit den verschiedenen Regenerativkraftwerken erzeugt. Der Stromverbrauch lag im gleichen Zeitraum bei 5.263 Gigawattstunden. Das sind genau 98,65 Prozent des Verbrauchs, der mit Ökostrom aus heimischer Produktion gedeckt wurde. Dies lag unter anderem daran, dass die Wasserkraft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa 20 Prozent weniger Strom produziert hat. Sie ist mit rund 70 Prozent aber immer noch der größte Stromlieferant in Österreich.
167 Prozent mehr Solarstrom
Auch die Windkraft ist im Vergleich zum August 2023 um 19 Prozent zurückgegangen und lieferte nur noch 459 Gigawattstunden Strom. Aufgrund des massiven Zubaus und des durchaus sonnigen Wetters konnte die Photovoltaik hingegen um 167 Prozent zulegen und lieferte satte 967 Gigawattstunden Strom. Mit einem Anteil von 18,4 Prozent lag sie wir vor der Windkraft. Dies zeigt, wenn der Solarstromausbau schnell weitergeht, ist das Ziel der kompletten Stromversorgung Österreichs bis 2030 durchaus realistisch. (su)
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