Die EEG-Umlage, die derzeit bei 6,5 Cent pro Kilowattstunde liegt, könnte so mehr als halbiert werden. Das zeigen aktuelle Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende. Die aktuell diskutierte Erhöhung des CO₂-Preises um 15 Euro auf 45 Euro pro Tonne bereits 2022 sei ein wichtiges Preissignal auf dem Weg zu mehr Klimaschutz: Klimaschädliche Brennstoffe wie Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas würden so teurer, erklärt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. Würden die dadurch entstehenden Mehreinnahmen von 4,5 Milliarden Euro genutzt, um die EEG-Umlage zu senken, kommt ein weiteres wichtiges Signal auf dem Weg zur Klimaneutralität hinzu: Strom wird billiger.
Nach Berechnungen von Agora Energiewende lässt sich die EEG-Umlage 2022 durch die Mehreinnahmen aus einem CO₂-Preis von 45 Euro mehr als halbieren – auf 2,5 Cent je Kilowattstunde. „Eine solche Preissenkung würde Elektromobilität, Wärmepumpen und elektrische Produktionsprozesse wettbewerbsfähig machen gegenüber fossilen Technologien und die Bürger spürbar entlasten“, betont Graichen.
Reform des Brennstoffemissionshandelsgesetz nötig
Unter Annahme eines Börsenstrompreises von 60 Euro pro Megawattstunde kann der Haushaltsstrompreis durch die vorgeschlagenen Maßnahmen um 2,4 Cent je Kilowattstunde sinken. Das bedeutet für einen Vier-Personen-Haushalt Einsparungen in Höhe von gut 80 Euro im Jahr. Immerhin hat die EU-Kommission das EEG nun beihilferechtlich genehmigt.
Das Brennstoffemissionshandelsgesetz sieht bereits heute vor, Einnahmen aus dem CO₂-Preis für die Senkung der EEG-Umlage zu nutzen. So sollten die Mehreinahmen aus dem Anstieg des CO₂-Preises von 20 auf 30 Euro im kommenden Jahr in Höhe von 3,6 Milliarden Euro bereits eine Reduzierung der EEG-Umlage um 1,4 auf 3,8 Cent je Kilowattstunde bewirken. Weitere 1,3 Cent Reduktion ergäben sich aus den Mehrerlösen eines CO₂-Preises von 45 Euro pro Tonne. Um die Umsetzung des Vorschlags zum 1. Januar 2022 zu ermöglichen, empfiehlt Agora Energiewende, eine entsprechende Novelle des Brennstoffemissionshandelsgesetzes gleichzeitig mit der Überarbeitung des Klimaschutzgesetzes auf den Weg zu bringen. (nhp)
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