Die Vorlage zur Revision der Energieverordnung in der Schweiz enthält einen neuen Anreiz, um die Winterstromlücke mit erneuerbaren Energien zu stopfen. Dabei ist nur die Wasserkraft berücksichtigt. Das gewaltige Potenzial der Photovoltaik bleibt auf der Strecke.
Das moniert die Stiftung SES aus der Schweiz. Denn am 19. Juni läuft die Frist für Stellungnahmen zur geplanten Revision der Energieverordung EnV, der Energieförderverordung EnFV und der Energieeffizienzverordung EnEV ab. Die SES hat die Vorlagen analysiert und nimmt an der Vernehmlassung teil.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist in der derzeit Schweiz blockiert, mahnt die SES. Damit sich diese Situation verbessert, braucht es mehr als die zur Vernehmlassung stehenden Verordnungsänderungen. Dennoch schöpft die vorliegende Version der EnFV ihr Potenzial nicht aus. Der neue Anreiz für Wasserkraftwerke, im Winter Strom zu produzieren, sollte aus Sicht der SES technologieneutral ausgestaltet werden. Nicht nur die Speicherwasserkraft, auch die Solarenergie kann im Winterhalbjahr grünen Strom liefern.
Photovoltaikausbau drängt
Ein beschleunigter Ausbau der Photovoltaik ist dringend und wäre innerhalb des bestehenden gesetzlichen Rahmens möglich. Mit Anreizen für winterstromoptimierte Photovoltaik können Potenziale an Fassaden sowie an alpinen Infrastrukturen erschlossen werden. Damit würde die Inlandproduktion von Solarstrom deutlich gesteigert werden. Dass Photovoltaik im Winterhalbjahr sogar den günstigsten Strom liefern kann, hat eine von der SES herausgegebene Studie im Oktober 2018 bereit gezeigt. (nhp)
Abonnenten wissen mehr: In den Wintermonaten ließe sich die gleiche Solarstrommenge produzieren wie im Sommer. Das gilt zumindest für einige Anlagen hoch in den Bergen. Ihr Anstellwinkel ist steiler, aber die Strahlung viel intensiver. Ein Bericht aus der Schweiz.