Der Entwurf enthält laut BSW sinnvolle Regelungen, damit Solarstromanlagen kurzfristig klare Regeln erhalten – und so für einen höheren Beitrag zur Systemsicherheit und zur Marktintegration leisten. Zugleich würden damit die Netzbetreiber in die Lage versetzt, ihren Verpflichtungen zur Steuerung von Solaranlagen nachzukommen und den nötigen Speicherausbau zu fördern.
Bessere Systemintegration für kleinere Solaranlagen
„Mit dem erfolgreichen Zubau der Photovoltaik wird diese zukünftig immer häufiger auch zur tragenden Säule im Strommarkt“, sagt Carsten Körnig, Chef des BSW Solar. Als tragende Säule kann sie, gerade in Verbindung mit Speichern, auch mehr Verantwortung tragen, sich künftig noch systemdienlicher verhalten und aktiver auf Marktsignale reagieren. Die vorgesehenen Maßnahmen im Entwurf würden den weiter nötigen Zubau der nächsten Monate erfassen und die Systemintegration von kleinen Photovoltaikanlagen voranbringen.
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Die Novelle könnte wetterabhängige Erzeugungsspitzen und Einspeisespitzen der Erneuerbaren in Zeiten geringen Stromverbrauchs wie an Feiertagen dämpfen und damit nicht zuletzt die Fördereffizienz erhöhen. Der solare Zubau hat sich zuletzt auf dem gesetzlich definierten Zielpfad befunden. Im Jahr 2024 wurden neue Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 17 Gigawatt in Betrieb genommen. Insgesamt sind Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 100 Gigawatt hierzulande installiert.
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Der Branchenverband begrüßt, dass dafür Anreize für eine systemdienliche und flexiblere Nutzung von Batteriespeichern geschaffen werden. Nur so könnten Speicher ihr volles Potenzial zur Systemintegration der Photovoltaik ausschöpfen. Unter den richtigen Rahmenbedingungen könnten sich laut einer aktuellen Marktanalyse von Enervis die Kapazitäten von Großspeichern in den nächsten zwei Jahren verdoppeln.
Keine Förderung bei negativen Börsenstrompreise
Im Falle einer angemessenen Kompensation sei nach Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft auch der geplante Wegfall der Förderung zu Zeiten negativer Börsenstrompreise für künftige Solaranlagen-Betreiber tragbar. Zu den im Gesetzesentwurf vorgesehenen Maßnahmen zählt darüber hinaus die Schaffung von massentauglichen Prozessen in der Direktvermarktung, um diese auch für kleinere Solarstromanlagen bezahlbar zu machen.
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Kritisch sieht die Solarwirtschaft hingegen die vorgeschlagene Anhebung der Preisobergrenzen für intelligente Messsysteme, sogenannte Smart Meter. Diese würden einseitig Betreiber von kleinen Solarstromanlagen belasten, während Nutzen und Notwendigkeit vor allem aus dem Netzbetrieb komme. (nhp)
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