Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) begrüßt die mit dem Solarpaket I verbundenen Regierungspläne, den Zugang zu preiswertem Solarstrom für private Verbraucher und Unternehmen ab dem kommenden Jahr weiter zu erleichtern. Der Branchenverband nimmt das jedoch auch zum Anlass, um erneut Nachbesserungen beim Gesetzespaket zu fordern. Die Gesetzesinitiative enthalte viele gute Reformansätze und Energiewende-Beschleuniger. In der Summe würden diese aber nicht ausreichen, um die von der Bundesregierung in den kommenden drei Jahren angestrebte Verdoppelung des Photovoltaik-Ausbautempos zu sichern.
Dafür müssten weitere Maßnahmen zur Verfahrensbeschleunigung, zur Kompensation gestiegener Finanzierungskosten und zum Bürokratieabbau greifen. Beispielsweise solle die bereits im EEG 2023 eingeführte Regelung eines vereinfachten Netzanschlusses für Solarstromanlagen bis zu einer Leistung von 10,8 Kilowatt soll auf 30 Kilowatt ausgeweitet werden.
Deutschland braucht Solarfabriken im Gigawattmaßstab
Handlungsbedarf sieht der Branchenverband auch bei der Initiierung konkreter Investitionsimpulse zur Wiederansiedlung von Solarfabriken im Gigawattmaßstab am Standort Deutschland. Erforderlich seien diese zum Ausgleich von Wettbewerbsnachteilen, zur Diversifizierung von Lieferketten, zur Verringerung der Importabhängigkeit, zur Vermeidung von sogenannten Solar-Oligopolen. Nur so könnten niedrige Preise bei solartechnischen Schlüsselkomponenten nachhaltig gesichert werden, erkläre BSW-Chef Carsten Körnig. Zugleich warnte er aber vor dem Aufbau neuer Handelsbarrieren bei der Solartechnik. Diese könnten die Energiewende in Deutschland ausbremsen.
Der BSW regt an, dass Mehrkosten beim Erwerb von Solaranlagen in Europa für einen Übergangszeitraum und in einem begrenzten Umfang mittels sogenannter Resilienzboni und -auktionen im EEG künftig ausgeglichen werden. Andernfalls sei die Produktion von Solarwafern, -Zellen und -Modulen aufgrund der zunächst noch geringen Produktionsvolumina nicht wettbewerbsfähig mit den deutlich größeren Solarfabriken in Asien und großzügig geförderten Produktionsstätten in den USA. (nhp)
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