Der Eigenverbrauch ist derzeit der Treiber des Photovoltaikzubaus. Denn die reine Einspeisevergütung reicht nicht aus, um die Anlagen zu refinanzieren. Hier kommt eine Alternative zur Einspeisevergütung ins Spiel: die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Über diese bekommt der Hauseigentümer einen Investitionszuschuss für die Anlage in Höhe von bis zu 50 Prozent der Kosten. Das teilt das Informationsprogramm Zukunft Altbau hin.
Förderung im Rahmen einer Sanierung möglich
An diese Förderung sind allerdings zwei Bedingungen geknüpft. Zum einen muss der Betreiber der Solaranlage dann auf die Einspeisevergütung, wie sie im EEG festgelegt ist, verzichten. Zum anderen wird die Anlage nur im Zuge einer umfangreichen energetischen Sanierung gezahlt. Das Gebäude muss dabei einen bestimmten energetischen Standard erreichen. Je höher dieser ist, desto mehr Investitionszuschuss gibt es für die Solaranlage und den Speicher. Hier reichen einzelne Sanierungsmaßnahmen wie Fenstertausch, Wärmedämmung oder eine neue Heizung nicht aus, betonen die Experten von Zukunft Altbau.
Ökoheizung erhöht den Zuschuss
Konkret liegt der Zuschuss beim höchsten zu erreichenden Energiestandard, dem Effizienzhaus 40, bei 45 Prozent der Investitionssumme. Die Förderung ist allerdings auf 120.000 Euro gedeckelt. Effizienzhaus 40 bedeutet wiederum, dass das Gebäude nur 40 Prozent der Energie eines Referenzgebäudes verbraucht, wie es im Gebäudeenergiegesetz beschrieben ist. Die Förderung erhöht sich auf 50 Prozent, wenn dieses Effizienzhaus 40 zu mindestens 55 Prozent mit erneuerbaren Energien beheizt und gekühlt wird. Hier liegt der Deckel bei 150.000 Euro Gesamtförderung.
Hoher Eigenverbrauch rechnet sich
Die kann sich durchaus für die Hauseigentümer rechnen, die eine Solaranlage im Zuge der Sanierung installieren wollen. „Die Einspeisevergütung trug bislang zu einem Teil der Refinanzierung der Solarstromanlage bei“, erklärt Dieter Bindel vom Gebäudeenergieberaterverband. Die Anlagen refinanzieren sich allerdings zum größte Teil durch die vermiedenen Stromkosten aufgrund des geringeren Netzbezugs bei Eigenverbrauch. Je mehr Solarstrom im Gebäude selbst verbraucht wird, desto besser rechnet sich die Anlage.
Überschussstrom direkt vermarkten
Deshalb sollten Hauseigentümer durchaus den Verzicht der Einspeisevergütung in Betracht ziehen, wenn ohnehin nicht viel Solarstrom in Netz geliefert, sondern der größte Teil vor Ort genutzt wird. Wann diese Schwelle erreicht ist, kann ein Gebäudeenergieberater ausrechnen, rät Frank Hettler von Zukunft Altbau. Zumal der überschüssige Solarstrom zusätzlich auch direkt vermarktet werden kann. Dies trägt dann als dritte Säule neben dem lukrativen Eigenverbrauch und der BEG-Förderung zumindest zu einem minimalen Anteil zur Refinanzierung der Anlage bei. Bei größeren Generatoren nehmen schon jetzt entsprechende Dienstleister diesen Strom ab. Bei kleineren Anlagen lohnt sich dies derzeit noch nicht. Das könnte sich aber je nach Marktgeschehen bald ändern, betonen die Experten von Zukunft Altbau.
Weitere Details zur BEG-Förderung finden Sie auf der Webseite der BAFA und der Webseite von Zukunft Altbau.
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